Geschäftsmodelle sollen humanitäre Hilfe nachhaltiger machen

Die Dauer und Dynamik heutiger Konflikte und Kriege wie in Syrien oder Somalia bringen die humanitäre Hilfe an ihre Grenzen. Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos diskutierten Vertreter von Hilfsorganisationen, UNO, Regierungen und Unternehmen neue Wege.

IKRK-Präsident Peter Maurer: «Wir können mit der Dynamik nicht mithalten. Jeden Monat tun wir mehr und jeden Monat ist die Situation noch schlimmer.» (Bild: sda)

Die Dauer und Dynamik heutiger Konflikte und Kriege wie in Syrien oder Somalia bringen die humanitäre Hilfe an ihre Grenzen. Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos diskutierten Vertreter von Hilfsorganisationen, UNO, Regierungen und Unternehmen neue Wege.

Das traditionelle Modell der humanitären Hilfe eigne sich gut für die Stabilisierung und um lebenswichtige Güter bereitzustellen, sagte Peter Maurer, Präsident des des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag an einer Diskussionsrunde am WEF. Doch das Modell sei nicht nachhaltig. «Wir müssen einen Weg finden, den von Konflikten betroffenen Gemeinschaften die Kraft zurückzugeben, sich selbst zu helfen.»

Dafür brauche es Geschäftsmodelle, sagte Ajay Banga, Chef von Mastercard. Denn Spenden und philanthropisches Engagement reichten langfristig schlicht nicht aus. Oder wie es Maurer ausdrückte: «Wir können mit der Dynamik nicht mithalten. Jeden Monat tun wir mehr und jeden Monat ist die Situation noch schlimmer.» Als Beispiel für ein solches Geschäftsmodell nannte Banga ein Projekt von Mastercard in Zusammenarbeit mit Hilfswerken für Flüchtlinge, bei dem diese eine Prepaid-Karte erhalten, mit denen sie über ihre Hilfsbeträge verfügen können.

UNO-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi sagte, er wisse zwar nicht, ob die humanitäre Hilfe komplett zu einem Geschäft werden könne und solle. Aber es könne Geschäftsmodelle übernehmen. Denn die Hilfe werde immer etwas kosten und diese Kosten müsse man bewältigen.

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