Kein Gedränge zum Auftakt: Mit der First Choice öffnete die Art Basel ihre Tore für eine erste Auswahl an handverlesenen Gästen.
Um es gleich vorauszuschicken: Brad Pitt habe ich nicht getroffen (vielleicht wurde er zum Opfer des Fluglotsenstreiks). Auch Naomi Campbell und Roman Abramowitsch (vielleicht konnte seine Yacht wegen des Rheinhochwassers nicht anlegen) nicht. Doch soll das nicht heissen, dass sie am Dienstagmorgen nicht zur First Choice der Art Basel erschienen sind. Gut sichtbar mischte sich viel Lokalprominenz unter die internationale Kunstsammlerschar. Und natürlich das alterslose Performancepaar Eva & Adele aus Berlin. Zuerst zum Champagnerfrühstück in der Rundhofhalle, die sich dann pünktlich zur Türöffnung um 11 Uhr blitzartig leerte.
Die im letzten Jahr eingeführte neue strenge Staffelung des Zugangs mag einige Art-Gäste, die sich zu VIPs zweiter Klasse oder gar zu simplen Vernissage-Gängern zurückgestuft sahen, noch immer etwas verstimmen. Der erste Gang durch die heiligen Hallen des Kunstmarktes war (natürlich nur für die Auserwählten) aber um einiges angenehmer als in früheren Jahren, als sich schon beim Eingang ein massives Gedränge entwickelt hatte und man sich bei den ersten Schritten bereits auf die Füsse trat.
Der erste Eindruck beim kurzen Rundgang durch die Messehallen bestätigt den schon im vergangenen Jahr zu beobachtenden Trend zur «Bankenkunst». Dieser Begriff umschreibt Kunst, die, ohne letztlich ihre Qualität zu schmälern, eher gediegenen Charakters ist und in Büroräumlichkeiten oder schönen Salons nicht unangenehm auffällt. Das heisst unter anderem: viel abstrakte Kunst in ansprechenden Farbkombinationen. Nach wie vor erstaunlich erscheint, wie viele grosse Namen der Klassischen Moderne (Picasso, Mondrian, etc.) und der Pop Art (Warhol und so) noch immer auf dem Kunstmarkt erhältlich sind.
Auffallend war, dass sich auch der Look der Gäste der gediegenen Kunst anzupassen schien. Grelle Kostüme, ausladende Hüte und sogar turmhohe High Heels waren die Ausnahme. Da wirkte der Basler Künstler Hanspeter Hofmann in seiner mit goldenen Pailletten besetzen Gaultier-Jacke (bei Stampa) fast ein bisschen wie ein Paradiesvogel. Aber vielleicht ändert sich diese Bild an der Preview am Dienstagnachmittag oder an der Vernissage am Mittwoch schon wieder etwas.