Gesundheitsdirektoren nach Aufhebung des Ärztestopps besorgt

Die kantonalen Gesundheitsdirektoren sind nicht glücklich damit, dass der Ärztestopp Ende Jahr ausläuft. Sie sorgen sich um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, wie deren Präsident Carlo Conti in einem Radiointerview sagte.

In der Schweiz gibt es immer weniger Hausärzte (Symbolbild) (Bild: sda)

Die kantonalen Gesundheitsdirektoren sind nicht glücklich damit, dass der Ärztestopp Ende Jahr ausläuft. Sie sorgen sich um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, wie deren Präsident Carlo Conti in einem Radiointerview sagte.

Ab Anfang 2012 können Ärzte wieder ohne Einschränkungen eine Praxis eröffnen. Damit ist die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) gar nicht glücklich – sie hatte sich stets dafür ausgesprochen, den seit zehn Jahren geltenden Zulassungsstopp in der einen oder anderen Form weiterzuführen.

Laut Präsident Conti – seines Zeichens Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt – geht die GDK davon aus, dass in den nächsten Jahren deutlich mehr ausländische Spezialisten in die Schweiz kommen werden. Diese Zuwanderung dürfte jedoch nichts am Problem ändern, dass es in der Schweiz immer weniger Hausärzte gibt, vor allem ausserhalb der Ballungszentren.

„Wir sind etwas in Sorge um die Aufrechterhaltung der medizinischen Grundversorgung in eher ländlichen Gegenden“, sagte Conti in der Sendung „HeuteMorgen“ von Schweizer Radio DRS.

Freier Zugang für Hausärzte

Die GDK hatte diese Bedenken bereits geäussert, als das definitive Ende des Ärztestopps bekannt geworden war. Sie hätte ein differenziertes Modell bevorzugt: Weiterführung des Zulassungsstopps für Spezialisten und freien Zugang zum Schweizer Markt für Hausärzte. Diese Lösung wäre laut Conti „in die richtige Richtung gegangen“.

Eingeführt worden war der Zulassungstopp im Jahr 2002. Das Ziel: die Kosten im Gesundheitswesen besser in den Griff zu bekommen. Zweimal hat das Parlament die Massnahme bestätigt.

Der Zulassungsstopp läuft nun auf Ende 2011 definitiv aus, weil den zuständigen Parlamentskommissionen kein Vorstoss für eine Verlängerung vorlag. Die ständerätliche Gesundheitskommission hatte im Mai einen entsprechenden Vorstoss abgelehnt.

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