Die Arabische Liga erhöht den Druck auf Syrien. Bei einer Sitzung am Samstag in Doha in Katar einigten sich die Mitglieder der Liga am Samstag auf weitere Sanktionen gegen Damaskus. Die Gewalt in Syrien geht aber unvermindert weiter. Erneut starben bei Protesten mindestens 25 Menschen.
Die meisten Opfer gab es in einem Gefecht zwischen syrischen Regierungstruppen und Deserteuren in der Stadt Idlib im Nordwesten des Landes, wie das in London ansässige Syrische Observatorium für Menschenrechte mitteilte. Sieben Soldaten und Polizisten, fünf zu den Regimekritikern übergelaufene Soldaten und drei Zivilisten seien hier getötet worden.
Assad verliert Rückhalt bei Geheimpolizei
Assad verliert offenbar auch in den eigenen Reihen an Rückhalt. Mindestens ein Dutzend Mitglieder der Geheimpolizei seien zu den Aufständischen übergelaufen, erklärten Aktivisten am Sonntag.
Es ist das erste Mal, dass es Berichte über Abtrünnige aus diesem Teil des Sicherheitsapparats gibt. Die Geheimpolizei versucht seit März, die Protestbewegung niederzuschlagen.
Nach Angaben eines Aktivisten halfen desertierte Soldaten den Mitgliedern der Geheimpolizei beim Überlaufen. Dabei sei es rund um einen Stützpunkt in Idlib zu einem stundenlangen Gefecht gekommen.
Insgesamt schätzt die Opposition die Zahl der Deserteure auf mehrere Tausend. Die meisten sind Soldaten, die der sunnitischen Mehrheit Syriens angehören. Kontrolliert wird der Militär- und Sicherheitsapparat jedoch von Mitgliedern der Alawiten, zu denen auch Assad zählt.
Den Berichten zufolge nimmt die Gewalt im Land stetig zu. Der November habe mit 950 Toten die meisten Opfer seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad gekostet, hiess es. Die Niederschlagung der Proteste kostete seit Mitte März nach UNO-Angaben insgesamt mehr als 4000 Menschen das Leben.