Gewalt und Diebstähle nehmen in der Schweiz zu – mehr Straftaten in Basel

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der schweren Gewalt- und der Sexualdelikte angestiegen. Auch wurden deutlich mehr Diebstähle registriert als im Vorjahr, wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2012 des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Montag hervorgeht. In Basel nahmen die Straftaten um 23 Prozent zu.

2012 musste die Polizei öfter wegen Diebstähle ausrücken (Bild: sda)

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der schweren Gewalt- und der Sexualdelikte angestiegen. Auch wurden deutlich mehr Diebstähle registriert als im Vorjahr, wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2012 des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Montag hervorgeht. In Basel nahmen die Straftaten um 23 Prozent zu.

Morgen präsentiert die Basler Staatsanwaltschaft die detaillierten Zahlen zur Kriminalität im Jahr 2012, bereits heute gab der Bund die nationalen Zahlen bekannt. Daraus geht hervor, dass die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr in die Höhe geschnellt ist. 5000 zusätzliche Vergehen wurden im Stadtkanton registriert. Der Anstieg beträgt 23 Prozent. Damit gilt Basel aber immer noch als sicherste der grössten Schweizer Städte.

Insgesamt wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr etwas mehr als eine Dreiviertelmillion Straftaten registriert (750’371). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 8,2 Prozent.

Mehr Gewalt gegen Beamte

Ein Anstieg von 4 Prozent auf 46’809 Delikte wurde bei den Gewaltstraftaten verzeichnet. Am deutlichsten stiegen die Fälle von schwerer Körperverletzung, und zwar um 23 Prozent oder 110 Straftaten. Gewalt und Drohungen gegen Beamte nahmen um 17 Prozent zu (plus 438 Straftaten). Die Zahl von Raubfällen stieg um 16 Prozent (plus 490) und jene von Nötigung um 12 Prozent (plus 238).

Registrierte Fälle von häuslicher Gewalt gab es 2012 insgesamt 15’810. Das waren 6 Prozent mehr als 2011. Die Mehrheit dieser Straftaten drehte sich laut BFS um Gewalt in der Partnerschaft. Das Bundesamt betonte im Communiqué zudem, nicht alle Straftaten dieser Art würden verzeigt, weshalb die Zahlen als Minimalwerte betrachtet werden müssten.

Anstieg bei Sexualdelikten

Die sexuelle Integrität von Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz wurde 2012 laut Statistik über 5100 Mal verletzt. 2011 waren es 4800 Delikte gewesen. Im vergangenen Jahr kam es dabei zu 515 Fällen von sexueller Nötigung (2011: 460), 457 Fällen von Vergewaltigung (442) und 696 Fällen von sexueller Belästigung (667). Bei allen drei Deliktarten lässt sich also ein leichter Anstieg bemerken.

Die Anzahl Tötungsdelikte blieb 2012 stabil. So kam es in der gesamten Schweiz zu 229 versuchten oder tatsächlich verübten Tötungen.

Mehr Diebstähle – weniger Drogendelikte

Bei den Diebstählen war ein Plus von 11 Prozent zu verzeichnen, was etwa 24’000 Verzeigungen mehr als 2011 entspricht. Damals war die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent oder 30’000 Fälle angestiegen. Eingerechnet in dieser Statistik sind Entwendungsdelikte aller Art: Taschen-, Trick-, Laden-, Einbruch- oder Fahrzeugdiebstahl. Gesamthaft waren es 2012 rund 245’000 Delikte.

Ebenfalls zugenommen haben die Verzeigungen wegen Widerhandlungen gegen das Ausländergesetz. Hier kletterte die Zahl um 15 Prozent auf über 36’000 Fälle. Rund zwei Drittel davon betrafen illegale Einreise und unrechtmässigen Aufenthalt in der Schweiz. 14 Prozent oder etwas mehr als 5000 Straftaten fielen auf die illegale Ausübung einer Erwerbstätigkeit.

Nur zu einem kleinen Anstieg kam es dagegen bei den Vergehen, die unter dem Betäubungsmittelgesetz geahndet werden: Es wurden 1650 zusätzliche Fälle registriert, was 2 Prozent mehr entspricht. Die Zahl der Fälle, in denen Drogen sichergestellt wurden, ging allerdings um 685 zurück. Laut BFS wurden mit einem Anteil von 68 Prozent am häufigsten Cannabisprodukte konsumiert.

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