Die Gewalt vor der Präsidentschaftswahl in Burundi treibt immer mehr Menschen aus dem ostafrikanischen Krisenland. Binnen zwei Tagen seien alleine mehr als 5000 Menschen nach Ruanda geflüchtet, teilte das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) in Genf mit.
Die Menschen berichteten laut UNHCR-Angaben vom Dienstag, sie seien bedroht worden, weil sie der Opposition angehörten.
Die Hutu-Partei CNDD-FDD hatte Präsident Pierre Nkurunziza am Samstag als Kandidaten für eine dritte Amtszeit nominiert. Die Verfassung und die Verträge von Arusha, die zum Ende des Bürgerkriegs von 1993 bis 2006 führten, lassen maximal zwei Amtszeiten zu.
Gewählt wird erst am 26. Juni, doch die Nominierung provozierte wütende Proteste, die wiederum mit Gewalt niedergeschlagen wurden. Nach Angaben von Augenzeugen wurden dabei in der Hauptstadt Bujumbura mindestens zwei Menschen getötet.
Obwohl die Demonstranten für die Einhaltung der Verfassung auf die Strasse ziehen, warf ihnen ein Sprecher von Präsident Nkurunziza am Dienstag vor, den «demokratischen Prozess» abzulehnen: «Das sind Leute, die einfach nicht wählen wollen, weil sie Angst vor Wahlen haben», sagte Willy Nyamitwe.