Einen Tag vor der Parlamentswahl in Südafrika hat es nahe Johannesburg gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Im Township Bekkersdal südwestlich der Metropole hätten Einwohner Strassen mit brennenden Reifen blockiert, sagte ein Polizeisprecher. Der Grund sei unklar, Verletzte gebe es offenbar nicht.
In Bekkersdal hatte es in den vergangenen Monaten Proteste wegen mangelnder öffentlicher Dienstleistungen gegeben. Die Ortschaft will die Parlamentswahl boykottieren.
Mehr als 25 Millionen Südafrikaner sind am Mittwoch zu der Wahl aufgerufen. Der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) und der von ihm gestellte Staatschef Jacob Zuma können trotz schlechter Wirtschaftslage und Korruptionsaffären mit einer Zustimmung von gut 60 Prozent rechnen.
Die oppositionelle Demokratische Allianz hofft auf etwa 22 Prozent der Stimmen, die Partei «Kämpfer für Wirtschaftsfreiheit» (EFF) des früheren ANC-Jugendführers Julius Malema auf vier bis fünf Prozent.
Es ist die fünfte Wahl seit dem Ende der Rassentrennung vor 20 Jahren. Erstmals dürfen viele Südafrikaner abstimmen, die nie selbst die Apartheid erlebten. Der 72-jährige Zuma steht seit dem Jahr 2009 an der Spitze des Landes.