Gewaltsame Proteste in Bangladesch in Streit um Neuwahlen

In Bangladesch hat es im Streit um vorgezogene Neuwahlen in mehreren Orten des Landes gewaltsame Proteste gegeben. Nach Polizeiangaben wurden mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Polizisten führen einen Aktivisten ab in Dhaka (Bild: sda)

In Bangladesch hat es im Streit um vorgezogene Neuwahlen in mehreren Orten des Landes gewaltsame Proteste gegeben. Nach Polizeiangaben wurden mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Die Polizei ging am Sonntag in der Hauptstadt Dhaka und anderen Städten mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstranten vor. Diese hatten Strassen blockiert und Brandbomben auf die Einsatzkräfte geworfen.

Dhakas Polizeisprecher sagte, es seien 50 Menschen wegen der Gewalt festgenommen worden. Elf Busse und Autos seien in Brand gesteckt worden.

Laut einem Sprecher der oppositionellen BNP, welche zu den Protesten aufgerufen hatte, wurden drei ihrer Anhänger bei Zusammenstössen mit der Polizei und Anhängern der Regierungspartei getötet. Ein Arzt sagte, ein BNP-Politiker sei in Dhaka durch Schüsse verletzt worden und werde operiert.

Die Polizei erklärte, trotz der Mobilisierung von 10’000 Sicherheitskräften sei der Verkehr auf zahlreichen Überlandstrassen weitgehend zum Erliegen gekommen.

Übergangsregierung gefordert

Die Bangladesh Nationalist Party fordert die Abhaltung vorgezogener Neuwahlen unter einer unabhängigen Übergangsregierung. Die aktuelle Regierung unter Führung der Awami League hatte eine Verfassungsbestimmung, die die Einsetzung einer Übergangsregierung drei Monate vor Ende eines Mandats zur Organisation der Wahlen vorsieht, kürzlich aber abgeschafft.

Die letzten vier Parlamentswahlen fanden unter Aufsicht einer Übergangsregierung statt. Die BNP und 17 andere Parteien wollen nur an einer Wahl teilnehmen, wenn das frühere System wieder eingeführt wird.

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