Wenige Tage vor dem Regierungswechsel in El Salvador ist das mittelamerikanische Land von einer Welle der Gewalt erschüttert worden. Allein zwischen Freitag und Sonntag wurden 72 Menschen getötet, wie die Behörden mitteilten.
Präsident Mauricio Funes machte in einer Fernsehansprache am Montag «dunkle Kräfte» für die jüngste Gewalteskalation verantwortlich. Der linksgerichtete Staatschef warf der konservativen Opposition vor, hinter den Verbrechen zu stecken. Sie wolle das Land destabilisieren und sich selbst als sicherheitspolitische Hardlinerin präsentieren.
Am kommenden Sonntag übergibt Funes sein Amt seinem Nachfolger und Parteifreund Salvador Sánchez Cerén. In El Salvador kämpfen Jugendbanden um die Vorherrschaft. Zudem machen nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden rechtsgerichtete Todesschwadronen erneut Jagd auf mutmassliche Gangmitglieder.
Mit über 40 Morden je 100’000 Einwohner pro Jahr ist El Salvador eines der gefährlichsten Länder der Welt.