Eine Woche vor der Seligsprechung des ermordeten Erzbischofs Óscar Romero hat eine Welle der Gewalt El Salvador erschüttert. Am Wochenende wurden in dem mittelamerikanischen Land 62 Menschen getötet. Damit war es das bislang blutigste Wochenende des Jahres.
Das berichtete die Zeitung «La Prensa Gráfica» am Montag unter Berufung auf die Polizei. Mit über 60 Morden pro 100’000 Einwohner ist El Salvador eines der gefährlichsten Länder der Welt. Für den Grossteil der Gewalttaten machen die Behörden Jugendbanden – die sogenannten Maras – verantwortlich.
Zuletzt hatten die grössten Gangs des Landes um Vergebung gebeten und weniger Gewalt versprochen. Das sei ihr «Geschenk» an Romero, der am kommenden Samstag seliggesprochen wird, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung.
Romero, engagierter Anwalt der Armen und Unterdrückten, war am 24. März 1980 von einem Mitglied eines rechtsgerichteten Todesschwadron erschossen worden. Das Attentat gilt als Auslöser des salvadorianischen Bürgerkriegs, in dem bis 1992 rund 75’000 Menschen starben.