Gewerkschaft SEV reicht Anzeige gegen Crossrail ein

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV will erwirken, dass das Bahnunternehmen Crossrail seinen Lokführern in der Schweiz angemessene Löhne zahlt. Sie reicht deshalb beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eine vorsorgliche Anzeige gegen Crossrail ein.

Lohndumping? Crossrail bietet kombinierten Güterverkehr an (Archiv) (Bild: sda)

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV will erwirken, dass das Bahnunternehmen Crossrail seinen Lokführern in der Schweiz angemessene Löhne zahlt. Sie reicht deshalb beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eine vorsorgliche Anzeige gegen Crossrail ein.

Aus der Sicht des SEV hat das Unternehmen die Vorschriften zum Netzzugang verletzt. Dies, weil Crossrail gemäss Angaben der Gewerkschaft 70 Lokführern eine Anstellung in Brig angeboten hat – zu einem Monatslohn von 3350 Franken.

Damit hätten die Lokführer zwar mehr verdient als bei ihrer jetzigen Anstellung im italienischen Domodossola, hält der SEV in einer Mitteilung vom Freitag fest. Der Lohn von 3350 Franken liege aber um mehr als 2000 Franken unter dem in der Schweiz üblichen Lohn.

Bei einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern in Domodossola entschieden die Lokführer, die Verträge nicht zu unterschreiben. Ausserdem beauftragten sie den SEV damit, bei Crossrail die Aufnahme von Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag zu beantragen.

Das kritisierte Unternehmen wollte am Freitag auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Crossrail ist auf der Nord-Süd-Achse im Güterverkehr tätig. Der Hauptsitz befindet sich in Muttenz BL, Tochtergesellschaften hat das Unternehmen in Domodossola sowie im belgischen Antwerpen.

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