Gewerkschaften fordern FIFA zum Fairplay auf

Der Weltfussballverband Fifa soll seinen Einfluss nutzen und sich stärker für Arbeitnehmerrechte einsetzen. Dies fordert der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) in einem Brief an Fifa-Präsident Sepp Blatter, den Gewerkschaftsvertreter am Donnerstag in Zürich übergeben haben.

Die FIFA soll sich stärker für Arbeitnehmerrechte einsetzen (Archiv) (Bild: sda)

Der Weltfussballverband Fifa soll seinen Einfluss nutzen und sich stärker für Arbeitnehmerrechte einsetzen. Dies fordert der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) in einem Brief an Fifa-Präsident Sepp Blatter, den Gewerkschaftsvertreter am Donnerstag in Zürich übergeben haben.

Darin kündigt der IGB eine internationale Kampagne gegen die Fussball-WM 2022 in Katar an, falls die Fifa nicht für die Einhaltung wichtiger Arbeitnehmerrechte bei den Vorbereitungsarbeiten und der Durchführung der WM sorge. Die Gewerkschaften verlangen „Fair Play auch beim Stadionbau! Keine Fussball-WM ohne Arbeitnehmerrechte“.

„Fussball ohne Fairness funktioniert nicht. Das gleiche gilt aber auch für die Arbeit. Wenn die Rechte der Arbeitnehmenden verletzt werden, müssen wir die rote Karte ziehen,“ wird Vasco Pedrina, Nationaler Sekretär der Unia, in einem Communiqué zitiert. Gemeinsam mit anderen Gewerkschaftern hat er sich am Donnerstag mit Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke zu einer Unterredung getroffen.

„Moralische und soziale Verantwortung“

Nach Angaben der Gewerkschaften herrschen heute in Katar und in den Vereinigten Arabischen Emiraten unmenschliche Arbeitsbedingungen für viele Arbeitsmigranten. Die Fifa sei zwar kein Sozialpartner, habe aber genügend Einfluss und Macht, um den Grundsatz „Decent Work for a Decent Life“ (Menschenwürdige Arbeit für alle) an den Austragungsorten der Fussball-WM zu realisieren.

Neben Katar nennen die Gewerkschafter auch Brasilien 2014 und Russland 2018. Die Fifa habe eine moralische und soziale Verantwortung, heisst es in dem Brief an Blatter. Einen ersten Schritt in Richtung mehr internationale soziale Verantwortung habe die Fifa anlässlich der WM 2010 in Südafrika gemacht. An diesen Faden müsse sie heute wieder anknüpfen.

Beim Bau der WM-Infrastrukturen müsse die Fifa dafür sorgen, dass die ILO-Normen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen eingehalten werde und gemeinsame Inspektionen auf den Baustellen stattfänden.

Ausserdem müsse die Fifa die Einhaltung der Menschen- beziehungsweise der sozialen Rechte als eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des Durchführungslandes berücksichtigen. Dem IGB gehören nach eigenen Angaben 308 Dachverbände aus 153 Ländern an.

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