Die Lohnverhandlungen in der Sicherheitsbranche sind gescheitert: Die Unia-Verhandlungsdelegation hat das Lohnangebot des Verbands Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen (VSSU) abgelehnt, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte.
Der VSSU habe auf einem Lohnzuschlag von lediglich 10 Rappen auf die Stundenlöhne beharrt, begründete die Unia den Verhandlungsabbruch. Monatslohnempfänger im ersten und ab dem 12. Dienstjahr hätten eine Lohnerhöhung von nur 0,5 Prozent erhalten. Bei den übrigen Dienstalterkategorien sei der VSSU nicht zu einer Lohnerhöhung bereit gewesen.
Anders sieht dies der VSSU: Der Branchen-GAV sehe bereits eine automatische Lohnerhöhung im Verhältnis zur Anzahl geleisteter Dienstjahre vor. Für gewisse Dienstalterkategorien betrage diese jährliche Erhöhung bis zu 3,2 Prozent. Ausserdem stehe die Sicherheitsbranche mit ihren durchschnittlichen jährlichen Lohnerhöhungen weit besser da als andere Branchen, so der VSSU.
Vorwürfe der Gewerkschaften
Die Unia macht wiederum geltend, der VSSU versteckte sich hinter diesen automatischen Lohnstufenanstiegen, welche das Dienstaltersystem im Übrigen nur für eine Minderheit der im Monatslohn angestellten Mitarbeiter mit sich bringe. Konkret profitiere von diesen automatischen Anstiegen nur, wer im 2. bis 11. Dienstjahr tätig sei – also weniger als ein Drittel der Beschäftigten.
Gemäss der Unia sind dem aktuellen GAV (Gesamtarbeitsvertrag) in der Sicherheitsbranche rund 11’000 Arbeitnehmende unterstellt.