Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) drängt auf eine «wirtschaftspolitische Wende». Dringend nötig seien Massnahmen zur Stärkung der Einkommen, teilte der SGB nach Abschluss seines Kongresses in Bern mit.
Konkret fordert der SGB unter anderem eine «substanzielle Erhöhung der Prämienverbilligungen». Die Prämien sollen nach Ansicht des SGB künftig nur noch maximal 10 Prozent des Haushaltseinkommens betragen dürfen.
Der SGB bekräftigte zudem seine Forderung, dass mehr Angestellte einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sein müssten. Ziel der Gewerkschaften ist ein Abdeckungsgrad von über 60 Prozent.
Resolution gegen Ecopop-Initiative
Lohndruck, Prämienlast, Stress und unsichere Arbeitsplätze sind aus Sicht des SGB die realen Probleme in der Schweiz. Diese würden durch Abschottung noch verstärkt und ausgeweitet, warnt der SGB.
In einer Resolution rief der SGB-Kongress dazu auf, die «gefährliche und unmenschliche» Ecopop-Initiative zu bekämpfen. Diese führe zu Lohndruck und schlechteren Arbeitsbedingungen aller Angestellten und schüre die Fremdenfeindlichkeit.
Die rund 400 Delegierten debattierten auch über die Konsequenzen aus der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Laut SGB-Communiqué bekräftigten die Delegierten, dass die Bilateralen erhalten, neue Diskriminierungen verhindert und die Schutzmassnahmen für Löhne und Arbeitsbedingungen ausgebaut werden müssen.
Diskriminierungen wie ein neues Saisonnierstatut werde der SGB bekämpfen. Auch brauche es einen Schutz gegen Kündigungen und vor prekären Arbeitsformen, fordert der SGB.
Paul Rechsteiner wiedergewählt
An der Spitze des SGB wird auch in den nächsten vier Jahren der St. Galler SP-Ständerat Paul Rechsteiner stehen. Die Delegierten wählten den 62-Jährigen per Akklamation für eine fünfte Amtszeit.
Wiedergewählt wurden auch Vania Alleva (Unia) und Giorgio Tuti (SEV) als Vizepräsidentin respektive Vizepräsident. Zum SGB-Präsidialausschuss stossen zwei neue Mitglieder: Bernadette Häfliger (Syndicom) und Nico Lutz (Unia).