Der Gewinn der Thurgauer Onlineapotheke und Ärztegrossistin Zur Rose ist im vergangenen Jahr auch wegen des starken Frankens um mehr als die Hälfte eingebrochen. Unter dem Strich blieb ein Plus von 3,4 Millionen Franken – gegenüber 7,2 Millionen Franken im Jahr 2014.
Der Umsatz nahm um 8,9 Prozent auf 834,4 Millionen Franken ab, wie Zur Rose am Dienstag mitteilte. Der Umrechnungseffekt des schwachen Euros habe den Umsatz um rund 50 Millionen Franken vermindert. Weitere 40 Millionen Franken schwächer schloss das Unternehmen auch wegen des bewussten Verzichts auf das Grosshandelsgeschäft von DocMorris.
Ohne diese beiden Effekte hätte ein Umsatzplus von 1 Prozent resultiert, schrieb das Unternehmen. Erschwerend sei im vergangenen Jahr der Poststreik, staatlich verordnete Preissenkungen in der Schweiz sowie die Logistikumstellung hinzugekommen. Im ersten Halbjahr 2015 war Zur Rose deshalb sogar in die roten Zahlen gerutscht.
Dass Ende des Jahres trotzdem ein laut Unternehmen «überzeugendes Resultat» herausgeschaut hat, ist auch dem Schweizer Markt zu verdanken. Hier konnte ein deutliches Umsatzplus von 8 Prozent realisiert werden. Der Bereich DocMorris konnte die Verkäufe von rezeptfreien Medikamenten um 15 Prozent erhöhen. Weniger gut sei das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimittel gelaufen.
Bald ein eigener Laden
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) nahm um 8,9 Prozent auf 15,8 Millionen Franken ab. Ohne die Sondereffekte hätte bei dieser Kennzahl jedoch ein Plus von 6,7 Prozent resultiert. Der EBIT blieb mit 8,4 Millionen Franken etwa auf Vorjahresniveau.
Für die Zukunft sieht sich das Unternehmen «gut aufgestellt für weiteres Wachstum». Zudem sei es ein Ziel, mit «gezielter Investorenansprache» die Eigenkapitalbasis deutlich zu stärken. Aktuell beträgt die Eigenkapitalquote 31,2 Prozent.
Zur Rose will den Medikamentenverkauf künftig auch mit einem eigenen Laden aufmischen. Die Onlineapotheke eröffnet im August 2016 ihr erstes Ladengeschäft in Bern – wo sie Medikamente zu gleichen Preisen anbietet wie online.
Heute beliefert das Unternehmen Privatkunden und Ärzte mit Medikamenten. In der Schweiz müssen Privatkunden dafür ein Rezept vom Arzt einsenden, Ärzte benötigen eine Bewilligung zur Selbstdispensation, der direkten Medikamentenabgabe an die Patienten.