Preissenkungen und der Einkaufstourismus haben im vergangenen Jahr bei Coop das Ergebnis belastet. So sank der Jahresgewinn um 8,1 Prozent auf 432 Mio. Franken. Dennoch sind die Verantwortlichen des Detailhandelskonzerns zufrieden.
Der Gesamtumsatz konnte um 38,6 Prozent auf 27,7 Mrd. Fr. gesteigert werden wie Coop am Dienstag bekanntgab. Diese markante Plus ist indes auf die vollständige Akquisition der europäischen Grosshandelsgruppe Transgourmet zurückzuführen. Dagegen sank der Detailhandelsumsatz in den insgesamt 1991 Verkaufsstellen um 0,9 Prozent auf 18,4 Mrd. Franken.
„Gut behauptet“
Dennoch zog der neue Geschäftsleitungsvorsitzende Joos Sutter, der als Nachfolger von Hansueli Loosli erstmals ein Jahresergebnis den Medien präsentierte, eine positive Bilanz: Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds habe sich Coop 2011 dank einer „klaren Strategie“ gut behauptet.
Geprägt wurde das vergangene Jahr im Detailhandel namentlich durch die Euroschwäche. Diese verstärkte den Einkaufstourismus massiv und hatte für den Schweizer Detailhandel laut Sutter einen Umsatzverlust von 5 Mrd. Franken zur Folge. Gleichzeitig ging die seit einigen Jahren laufende Preisschlacht in der Schweiz weiter.
Preissenkungen
So senkte Coop 2011 die Preise für über 4500 Produkte um insgesamt 350 Mio. Franken, wie Sutter darlegte. In den letzten sechs Jahren hatte das Unternehmen, das heute die Wettbewerbsfähigkeit an der Preisfront als eine seiner früheren Schwächen anerkennt, mehr als 1,4 Mrd. in tiefere Preise für über 10’000 Produkte investiert.
In den Megastores und Supermärkten erzielte Coop 2011 einen Umsatz von 11 Mrd. Franken. Bei einer Minusteuerung von 3,2 Prozent ergibt das ein reales Wachstum von 0,6 Prozent, nominal jedoch ein Minus von 2,6 Prozent. Im wichtigen Retailgeschäft mit 816 Läden konnte Coop Marktanteile dazugewinnen.
Im Bereich Trading, der unter anderem die Warenhäuser Coop City, die Coop Bau- und Hobby-Märkte, Interdiscount oder Christ Uhren & Schmuck umfasst, musste die Gruppe einen Umsatzrückgang um 3,9 Prozent auf 3,2 Mrd. Fr. verbuchen. Bei einer Minusteuerung von 4,3 Prozent über das Sortiment entspricht das einem realen Wachstum von 0,4 Prozent, was für Sutter ein gutes Resultat darstellt.
Von einem regelrechten Preiszerfall betroffen war Interdiscount. Im Geschäft mit der Heimelektronik belief sich die Minusteuerung auf 13,7 Prozent. Der Interdiscount-Umsatz fiel jedoch mit 921 Mio. Fr. nur um 8,3 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.