Der Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zurückgenommen. Die Ergebnisaussichten für das zweite Semester trübten sich weiter ein, warnte das Unternehmen die Anleger am Dienstag.
Vor allem wegen einer schwächeren Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie seien die Auftragseingänge, die Absatzmenge sowie die Umsatzerlöse rückläufig. Auf dem Ergebnis lasteten zudem Bestandesabwertungen wegen der gesunkenen Rohmaterialpreise. Schmolz+Bickenbach verweist hier auf die Auswirkungen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft.
In diesem Umfeld erwartet das von Clemens Iller geführte Unternehmen nicht mehr, das in Aussicht gestellte operative Ergebnis (EBITDA) von 190 bis 230 Millionen Euro erreichen zu können. Schmolz+Bickenbach prognostiziert nun noch ein EBITDA von rund 160 bis 180 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr war das bereinigte EBITDA um 12 Prozent auf 117,5 Millionen Euro gesunken.
Um den gegenläufigen Marktentwicklungen zu begegnen, leitet das Unternehmen zusätzlich zum bereits bestehenden Ergebnisverbesserungsprogramm weitere Massnahmen ein. Über deren Wirksamkeit und EBITDA-Effekte werde das Unternehmen zu gegebener Zeit informieren, hiess es ohne weitere Angaben.
Das Ergebnis für die ersten neun Monate 2015 soll am 12. November publiziert werden. Im ersten Halbjahr konnte Schmolz+Bickenbach zwar den Semesterumsatz bei knapp 1,49 Milliarden Euro halten. Unter dem Strich stand aber wegen eines Abschreibers ein Verlust von 117,6 Millionen Euro. Der Verkauf der Distributionseinheiten in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich führte zu einem Wertberichtigungsbedarf von 126,7 Millionen Euro.