Gezittert, aber gewonnen: Sally Pearson erfüllt ihre Mission

Sally Pearson wird ihrer Favoritenrolle knapper als erwartet gerecht Mit nur 2 Hundertsteln Vorsprung gewinnt sie Gold im Hürden-Sprint.

Sally Pearson feiert den Olympia-Sieg über 100 m Hürden (Bild: Si)

Sally Pearson wird ihrer Favoritenrolle knapper als erwartet gerecht Mit nur 2 Hundertsteln Vorsprung gewinnt sie Gold im Hürden-Sprint.

Sally Pearson schaute ein paar quälend lange Sekunden auf die grosse Videoleinwand im Olympiastadion und zitterte um ihren Sieg: Als der Name der Australierin dann endlich erschien und daneben die „1“ aufblinkte, kannte die Freude der 25-Jährigen keine Grenzen. In 12,35 Sekunden über 100 m Hürden hatte die Weltmeisterin in einem superschnellen Final ihre Goldmission erfolgreich abgeschlossen. Nur ganz knapp geschlagen kam die Amerikanerin Dawn Harper in 12, 37 hinter Pearson ins Ziel. Auch Bronze ging mit Katie Wells an die USA. Vor vier Jahren in Peking hatte sich Paerson Harper noch geschlagen geben müssen. Danach war sie allerdings zur absoluten Nummer 1 aufgestiegen und hatte zwischenzeitlich 32 Rennen in Serie gewonnen.

Bei den Männern kassierten die Kenianer über 1500 m eine unerwartete Schlappe. 16 Jahre nach Nationalheld Nourredine Morceli gewann Taoufik Makhloufi wieder Gold für Algerien. Der 24-Jährige wurde für seinen frühen Endspurt belohnt und siegte souverän vor dem Amerikaner Leonel Manzano. Bronze ging an den Marokkaner Abdalaati Iguider. Das favorisierte kenianische Trio, das in der Saisonbestenliste die ersten drei Positionen beansprucht, ging komplett leer aus. Titelverteidiger Asbel Kiprop war schon zu Beginn der letzten Runde geschlagen.

Wie schon in Peking wurde wieder ein Russe Olympiasieger im Hochsprung. Ivan Uchow, der Saisonbeste, wurde Nachfolger von Andrej Silnow. Ivan Uchow gewann mit 2,38 m, vor dem Amerikaner Erik Kynard, für den bei 2,33 m Endstation war. Bronze ging gleich an ein Trio. Der Brite Robert Grabarz, Mutaz Barshim aus Katar und der Amerikaner Jamie Nieto teilten sich Platz 3.

Favorit Robert Harting holte sich Gold im Diskuswerfen. 16 Jahre nach dem letzten deutschen Triumph durch Lars Riedel 1996 in Atlanta siegte der Berliner mit im fünften Versuch erzielten 68,27 m. Harting sicherte sich den Titel, der ihm noch fehlte. 2009 und 2011 war er Weltmeister. Vor vier Jahren in Peking hatte er als Vierter eine Olympia-Medaille noch ganz knapp verpasst. Hinter Harting holte Ehsan Hadadi als Zweiter die erste olympische Leichtathletik-Medaille für den Iran. Bronze ging an Gerd Kanter aus Estland, den Olympiasieger von Peking 2008.

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