Basel kann bereits an diesem Wochenende zum 15. Mal Meister werden. Ein Sieg in Sitten würde nach momentanem Stand reichen. Doch damit die Spieler offiziell feiern dürfen, muss Luzern Punkte abgeben.
Der Blick auf die Tabelle der Axpo Super League verschafft – wie so oft in dieser Saison – nur scheinbar Klarheit. In einer perfekten Fussballwelt ohne juristische Streitereien müsste der FC Basel in der 30. Runde am Wochenende gleichviele Punkte holen wie Luzern daheim gegen Servette, um als Meister festzustehen.
Weil aber vor dem Sportgerichtshof CAS noch Proteste von Basel, Luzern, Thun und Lausanne gegen die Wertung ihrer Hinspiel-Duelle gegen den FC Sion hängig sind, ist die Situation etwas komplizierter. Beim FCB heisst es deshalb: Es findet eine spontane Meisterfeier statt, wenn unter Berücksichtigung aller juristischen Eventualitäten der Titelgewinn feststeht.
Eine juristische Eventualität ist, dass der FC Luzern am Grünen Tisch noch zwei Punkte auf den FC Basel wettmacht. Somit müssen die Basler am Sonntag in Sitten nicht nur gewinnen, sondern Luzern darf daheim gegen Servette gleichzeitig nicht mehr als einen Punkt holen, damit bereits am Sonntag die Champagnerkorken knallen dürfen. Wie auch immer: Die Urteile des CAS, die auf jeden Fall vor Saisonende gefällt werden, spielen im Titelrennen keine übergeordnete Rolle. Selbst wenn der FCB erst am nächsten Wochenende feiert, würde er das so früh tun wie noch keine andere Mannschaft seit Einführung des aktuellen Modus (seit 2004).
Und daran, dass der FC Basel irgendwann feiern kann, besteht sowieso kein Zweifel. Trainer Heiko Vogel verzichtet deshalb auf Exkurse in die Arithmetik. „Wenn wir weiterhin gewinnen, stehen wir mal als Meister fest“, sagte der Deutsche vor dem Duell zwischen den beiden auf dem Rasen erfolgreichsten Mannschaft in dieser Saison. Mit dabei ist auf Seiten der Basler auch Marco Streller, der nach seinem Handbruch und erfolgreicher Operation mit einer Schiene auflaufen könnte.
Im hintersten Teil der Tabelle ist am Donnerstag mit dem Urteil des Berner Obergerichts wahrscheinlich ein Entscheid gefallen. Der FC Sion muss wohl in die Barrage. Spannung herrscht noch im Rennen um die Europacup-Teilnahme. Der letzte Platz dürfte entweder an Thun oder Servette gehen. Die Berner Oberländer, die vom CAS sogar noch sechs zusätzliche Punkte zugesprochen bekommen könnten, treten heute daheim gegen die Grasshoppers an.
Die Zürcher werden seit dieser Woche von Uli Forte trainiert. Der Brüttiseller zeigte sich sehr zufrieden mit seiner ersten Woche in Niederhasli: „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Am Anfang waren die Spieler noch in sich gekehrt. Zuletzt haben sie sich wie die Knospe einer Tulpe in eine schöne Blume verwandelt.“ Trotz der schönen Worte: Forte ist sich bewusst, dass GC vieles gutzumachen hat. Seit Ende Oktober warten die Hoppers auf einen Auswärtssieg.