Bei der Golden-Globe-Gala in der Nacht zum Montag könnte der Animationsfilm «Ma vie de Courgette» die Auszeichnung erstmals in die Schweiz holen.
Der Walliser Claude Barras kann stolz auf sich sein: Sein Animationsfilm «Ma vie de Courgette» ist für einen Golden Globe nominiert. Und nicht nur das: Er ist auch der erste Schweizer Regisseur, der in der über 70 Jahre währenden Geschichte der Auszeichnung nominiert wurde.
1985 und 1995 war zwar je ein Schweizer Film im Globe-Rennen um den besten nicht-englischsprachigen Film – beide aber hatten ausländische Regisseure: «La diagonale du fou» wurde vom Franzosen Richard Dembo verantwortet, «Trois couleurs: Rouge» vom Polen Krzysztof Kieslowski. Interessant dabei: Alle drei bisherigen Schweizer Globe-Kandidaten waren französischsprachig.
Harte Konkurrenz von Disney und Co.
«Ma vie de Courgette» erzählt die Geschichte des kleinen Jungen Courgette, der nach dem Tod seiner Mutter in ein Kinderheim kommt. Der Film wurde bereits von der European Film Academy als «Bester Europäischer Animationsfilm» ausgezeichnet und konkurriert bei den Golden Globes unter anderem gegen die beiden Disney-Produktionen «Moana» und «Zootopia» sowie «Sing» von Universal.
Sollte der kleine Waisenjunge Courgette tatsächlich als Sieger aufs Podium gebeten werden, ist er gerüstet: Claude Barras hat ihm nach eigenen Angaben einen Smoking schneidern lassen.
Gebrauchen kann er den schicken Anzug eventuell auch am 26. Februar bei der Oscar-Gala. Noch ist «My life as a Zucchini» – so der internationale Titel – dort in zwei Kategorien aufgestellt: als «Bester nicht-englischsprachiger Film» und als «Bester Animationsfilm». In der ersten Sparte ist er unter den besten neun, in der zweiten unter den besten 27. Ob es für den Final reicht, wird am 24. Januar bekanntgegeben.