Marina Gilardoni fährt an der Skeleton-WM in Innsbruck/Igls auf den 4. Platz. Die St. Gallerin verpasst die Bronzemedaille gegenüber der Russin Jelena Nikitina um 25 Hundertstelsekunden.
Einen 6. Platz hatte sich die EM-Dritte als Ziel gesetzt – und dies erreichte sie trotz eines völlig verpatzten ersten Durchgangs auch. Ohne diesen hätte wohl sogar ein Podestplatz herausgeschaut. 14. war Gilardoni nach diesem missglückten Auftakt, bereits 6. nach dem zweiten Lauf. Am Samstag machte sie nochmals je einen Rang gut, so dass am Ende die Medaillen noch in Griffnähe rückten. «Ich bin trotzdem mega zufrieden mit dem Resultat», zog die Schweizerin zwei Wochen vor ihrem 29. Geburtstag ein positives Fazit. «Ich trauere dem verpassten Podestplatz nicht nach. Ich freue mich, dass es noch bis auf Platz 4 gereicht hat.»
Auf die neue Weltmeisterin Tina Hermann aus Deutschland verlor Gilardoni 84 Hundertstel, 63 davon bereits im ersten Durchgang. Gegenüber der zweitplatzierten Österreicherin Janine Flock war sie in den Läufen 2 bis 4 sogar schneller. Sie bewegte sich damit fast im Gleichschritt mit Nikitina. Die Olympia-Dritte war nach dem ersten Lauf am Freitagmorgen ebenfalls nur auf dem 10. Platz gelegen. Die Russin machte den entscheidenden Unterschied am Start, wo sie jedes Mal über eine Zehntelsekunde auf die zweitbeste Starterin Gilardoni herausholte.
Der 4. Rang ist mit Abstand Gilardonis bestes WM-Ergebnis. Vor einem Jahr war die kaufmännische Angestellte aus Schmerikon am Oberen Zürichsee in Winterberg Achte geworden. Dennoch durfte sie mit einer Medaille liebäugeln. In Lake Placid (2.), Königssee und St. Moritz (jeweils 3.) hatte sie in diesem Winter ihre ersten Weltcup-Podestplätze herausgefahren. «Entscheidend wird die Konstanz über vier Läufe sein», hatte sie vorausgesagt – und sollte recht behalten. Sie hatte sich im ersten Durchgang ein zu grosses Handicap eingehandelt, während Hermann und Flock keinen schlechten Lauf erwischten.
«Ich war mega nervös», gab Gilardoni am Samstag zu. «Ich wollte es zu gut machen, war zu verkrampft und habe zu stark mit den Füssen gearbeitet.» Danach habe sie nichts mehr zu verlieren gehabt. Mit den restlichen Fahrten sei sie dann sehr zufrieden gewesen, gerade auch mit den beiden am zweiten Tag. «Es zeigt, dass trotz eines so schlechten Starts noch viel möglich ist. Das gibt viel Motivation für die Zukunft.»
Die Skeletonis kehren für das Weltcup-Finale in einer Woche nach Königssee zurück. Auf der Bahn in Bayern feierte Gilardoni Mitte Dezember ihr erstes Weltcup-Podest.