Die Knieverletzung, die sich Gilles Yapi am Sonntag nach einem rüden Foul von Aaraus Sandro Wieser zugezogen hat, ist gravierend: Der FCZ-Spieler fällt mit Kreuz- und Innenbandriss lange Zeit aus.
Es sind nicht die einzigen Verletzungen, die im Hirslanden-Spital diagnostiziert wurden. Neben dem vorderen Kreuzbandriss und einem Innenbandriss protokollierten die Ärzte auch: Medialer und lateraler Meniskus eingerissen; Fragmentstücke des Meniskus im Gelenk; Knorpeldefekt bis auf den Knochen; Knochenkontusion mit Flüssigkeitsbildung im Knochen; Verletzung des Stabilisierungsbands der Kniescheibe; starke Hämatome in den Oberschenkel-Muskeln.
Aufgrund der ebenfalls vorhandenen Hautschürfungen kann die notwendige Operation beim Ivorer voraussichtlich erst nächste Woche durchgeführt werden. Wie lange der Mittelfeldspieler ausfallen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
Der für das Verfahren bei der Swiss Football League (SFL) zuständige Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen, der gemäss Reglement maximal vier Spielsperren gegen Sandro Wieser aussprechen kann, hat nun entschieden, die Unterlagen an die Disziplinarkommission der SFL zu überweisen. Er ist der Ansicht, dass sein Handlungsspielraum für ein angemessenes Strafmass überschritten werden könnte.
Sandro Wieser selbst hat mittlerweile über den FC Aarau eine öffentliche Entschuldigung an die Adresse von Yapi zukommen lassen. Darin heisst es unter anderem: «Als junger Spieler fehlte mir in dieser Situation die Erfahrung, die Lage richtig einzuschätzen und es fehlen mir auch die Worte, um alles genau zu erklären. War es ein Reflex? Eine falsche Einschätzung? Es war nicht meine Absicht, einen Gegenspieler im Kampf um den Ball zu verletzten. Ich lebe für den Fussball und habe nie als Rüpel gegolten und werde auch in Zukunft für Fairness in meinem Beruf einstehen. Ich bin untröstlich darüber, dass Gilles nach diesem Zusammenstoss möglicherweise längere Zeit nicht wird Fussball spielen können. Ich habe Gilles noch in der Garderobe besucht und mich bei ihm persönlich entschuldigt.»