Gino Caviezel (11.) und Elia Zurbriggen (13.) überraschen im Nacht-Riesenslalom in Are mit dem besten Weltcup-Ergebnis der Karriere. Der Sieg in Schweden geht höchst überlegen an Marcel Hirscher.
Gino Caviezel holte sich im dritten Riesenslalom des WM-Winters die halbe Norm für die Titelkämpfe im Februar in Vail/Beaver Creek. Der 22-jährige Bündner aus dem B-Kader fuhr in beiden Läufen in Are, dem Ersatzort für die wegen Schneemangels in Val d’Isère abgesagten Rennen, voll auf Angriff. Trotz mehreren Fehlern war er schnell und egalisierte am Ende als Elfter sein Topergebnis im Weltcup (vom Januar 2013 in Adelboden).
Auch Elia Zurbriggen schaffte es in die Top 15 und zu einer halben WM-Norm. Der 24-jährige Sohn des viermaligen Gesamtweltcup-Siegers Pirmin Zurbriggen zeigte vor allem am Abend eine sehr beherzte Fahrt. Die drittbeste Laufzeit trug ihn von Position 28 noch auf den 13. Rang nach vorne – seinem mit Abstand besten Weltcup-Ergebnis. Dieses datierte zuvor vom 8. März dieses Jahres in Kranjska Gora (22.).
Dank den Rängen 7 (in Beaver Creek) und 11 (Sölden) war Carlo Janka im Riesenslalom wieder in die Top 15 der Weltrangliste vorgestossen. Doch mit den völlig veränderten (Schnee-)Bedingungen in Are, wo das Rennen zudem unter Flutlicht ausgetragen wurde, fand sich der Bündner vor allem im ersten Lauf als 23. nicht wunschgemäss zurecht. Als drittbester Schweizer reichte es ihm schliesslich zum 16. Platz.
Nichts Zählbares gab es in Are hingegen für Justin Murisier, der sich im ersten Lauf als 18. eine gute Ausgangslage geschaffen hatte. Doch im Finaldurchgang schied der Walliser schon kurz nach dem Start durch einen ärgerlichen Fehler aus.
Marcel Hirscher war im WM-Ort von 2007 schon im ersten Lauf eine Klasse für sich. Doch von einem Verwalten des doch beträchtlichen Vorsprungs war am Abend nichts zu sehen. Stattdessen gab der Salzburger auf dem Weg zu seinem 25. Weltcup-Sieg nochmals mächtig Gas. So resultierte für Hirscher wie schon bei seinem Heimerfolg Ende Oktober in Sölden ein Riesen-Vorsprung.
Der amerikanische Riesenslalom-Olympiasieger und -Weltmeister Ted Ligety sah sich gleich um 1,22 Sekunden deklassiert. Der Deutsche Stefan Luitz, aus internationaler Sicht die Überraschung des Rennens, wurde mit eineinhalb Sekunden Rückstand Dritter.
Are (Sd). Weltcup-Riesenslalom der Männer. Schlussklassement: 1. Marcel Hirscher (Ö) 2:30,18. 2. Ted Ligety (USA) 1,22 zurück. 3. Stefan Luitz (De) 1,50. 4. Fritz Dopfer (De) 1,76. 5. Thomas Fanara (Fr) 2,84. 6. Alexis Pinturault (Fr) 2,91. 7. Benjamin Raich (Ö) 3,13. 8. Leif Kristian Haugen (No) 3,20. 9. Henrik Kristoffersen (No), Victor Muffat Jeandet (Fr) 3,34. 11. Gino Caviezel (Sz) 3,50.
Ferner: 13. Elia Zurbriggen (Sz) 4,35. 16. Carlo Janka (Sz) 4,57. – 27 der 30 Finalisten klassiert. Ausgeschieden: u.a. Justin Murisier (Sz). – Im 1. Lauf ausgeschieden: u.a. Manuel Pleisch (Sz), Thomas Tumler (Sz), Bernhard Niederberger (Sz), Felix Neureuther (De), Steve Missillier (Fr) und Kjetil Jansrud (No).