Gipfel der Verhütung

Jeden Tag sterben Frauen an den Folgen ungewollter Schwangerschaften. Ein Gipfel in London hat sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern.

Spital im Kongo: Die Gesundheitsversorgung für Frauen und KInder ist prekär. (Bild: Prince Tanzi/Flickr)

Jeden Tag sterben Frauen an den Folgen ungewollter Schwangerschaften. Ein Gipfel in London hat sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern.

Wenn in gut zwei Wochen in London die Olympischen Spiele beginnen, werden zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung in allen 26 Sportarten Frauen antreten. Auf der Liste stehen Sportlerinnen wie etwa Maziah Mahusin, die erste Olympionikin aus Brunei, und Kenias Mary Keitany, die den diesjährigen London Marathon gewonnen hat. Ihr Erfolg zeigt, was möglich ist, wenn Frauen und junge Mädchen die Möglichkeit erhalten, ihre Talente zu entwickeln und ihre Träume zu verwirklichen.

Es besteht eine Verbindung zwischen den Spielen und einer anderen wichtigen internationalen Veranstaltung, die heute Mittwoch in London stattfindet: der Gipfel für Familienplanung 2012.

Die von der britischen Regierung zusammen mit der Bill and Melinda Gates Foundation ausgerichtete Veranstaltung hat zum Ziel, politische und finanzielle Mittel zu mobilisieren, um 120 Millionen Frauen weltweit mit sicheren Verhütungsmitteln, Informationen und Dienstleistungen zu versorgen.

Alle zwei Minuten stirbt eine Frau

«Es ist an der Zeit, den Begriff der Verhütung vom Schleier der Behauptung zu befreien, diese sei umstritten», sagt Melinda Gates, «es gilt, das Thema dort zu etablieren, wo es hingehört: ins Zentrum der internationalen Gesundheits-, Wirtschafts-, Umwelt- und Menschenrechtsagenda.»

Alle zwei Minuten stirbt eine Frau an schwangerschaftsbedingten Komplikationen – 99 Prozent davon in Entwicklungsländern, insbesondere in ländlichen Gegenden. Trotz dieser Zahlen geht die internationale Unterstützung für Familienplanung weiter zurück. Zwischen 1995 und 2007 sanken die Zuwendungen für Familienplanungsprogramme um 65 Prozent – von 980 Millionen auf 340 Millionen Dollar.

Wenn 120 Millionen Frauen und Paare mehr als heute Zugang zu den Mitteln freiwilliger Familienplanung erhalten, werden im Jahr 2020 rund 200’000 Frauen und Mädchen weniger an den Folgen der Schwangerschaft sterben und 50 Millionen Abtreibungen weniger durchgeführt werden.

Übersetzung: Holger Hutt

Quellen

Guardian News & Media Ltd 2012

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