Der bisherige Gemeindepräsident von Lugano, Giorgio Giudici (FDP), will voraussichtlich bis Donnerstag entscheiden, ob er seinen Kontrahenten Marco Borradori (Lega) zu einer Stichwahl herausfordert. Darüber informierte am Montag die Luganeser FDP-Sektion.
Bei den Wahlen zur Stadtexekutive am Sonntag erhielt Giudici rund 1’500 Stimmen weniger als Borradori. Der abtretende Lega-Staatsrat erlangte dagegen mit 14’212 Stimmen das beste Ergebnis aller Kandidaten. Zudem konnte die Lega auf Kosten der FDP einen dritten Sitz erlangen und stellt nun drei von sieben Exekutivmitglieder.
Borradori ist damit automatisch bis zu eventuellen Stichwahlen Gemeindepräsident. Tritt kein weiterer Kandidat gegen ihn an, gilt Borradori als gewählt.
In Stadtregierung
Giudici kündigte am Montag nach Gesprächen innerhalb seiner Parteisektion an, der Stadtregierung in jedem Fall treu bleiben zu wollen. Er werde am Dienstagabend bei der offiziellen Amtseinsetzung der sieben Exekutivmitglieder dabei sein, sagte er gegenüber dem Tessiner Fernsehen RSI.
Am Sonntagabend nach der Wahlschlappe in Lugano hatte der 67-Jährige in Interviews durchblicken lassen, mit dem Gedanken zu spielen, nach 29 Jahren als Gemeindepräsident ganz aus der Stadtregierung zurückzutreten.
Die FDP-Sektion Lugano kündigte am Montagabend an, am Donnerstag die weitere Strategie besprechen zu wollen. Dies habe auch die Frage nach einer eventuellen Stichwahl am 12. Mai zum Inhalt, sagte Sektionspräsident Giorgio Grandini der Nachrichtenagentur sda. Bis zum 22. April bleibt Zeit für eine Entscheidung.