Giulio Malgara wird doch nicht Präsident der Biennale von Venedig

Der Unternehmer und Werbefachmann Giulio Malgara wird doch nicht neuer Präsident der Biennale von Venedig. Nach Protesten wegen seiner engen Verbindung zu dem zurückgetretenen Regierungschef Silvio Berlusconi entschied er, das Amt nicht anzunehmen.

Wegen seiner Nähe zu Berlusconi entschied Malgara die Biennale von Venedig nicht zu präsidieren (Archiv) (Bild: sda)

Der Unternehmer und Werbefachmann Giulio Malgara wird doch nicht neuer Präsident der Biennale von Venedig. Nach Protesten wegen seiner engen Verbindung zu dem zurückgetretenen Regierungschef Silvio Berlusconi entschied er, das Amt nicht anzunehmen.

Italiens Kulturminister Giancarlo Galan hatte ihn Anfang Oktober als Nachfolger von Paolo Baratta berufen, dessen Mandat nach acht Jahren im Dezember ausläuft. Nun dürfte Barattas Mandat noch einmal verlängert werden, wie italienische Medien weiter berichteten.

Die Kandidatur Malgaras hatte heftige Proteste ausgelöst. Die venezianische Zeitung „La Nuova“ startete eine von Politikern, Künstlern und Intellektuellen unterstützte Unterschriftensammlung dagegen.

Kritik an Malgara

Nicht nur der Bürgermeister von Venedig, Giorgio Orsoni, sondern auch die Kulturkommission der Abgeordnetenkammer hatte Galans personelle Entscheidung für den Chefsessel der Biennale abgelehnt.

Als Präsident der Biennale wäre Malgara für die internationale Kunstausstellung sowie für die zugehörigen Festivals in mehreren anderen Kultursparten in Venedig zuständig gewesen – wie auch das Filmfestival von Venedig.

Malgara war lange Jahre Chef des italienischen Werbedachverbands mit Sitz in Mailand und besitzt zwei Mineralwassermarken, bei deren Erwerb ihm Berlusconi behilflich gewesen sein soll, wie die italienische Zeitung „Il fatto quotidiano“ berichtete. Zudem begründete und leitete er das Unternehmen Auditel für die Zuschauerforschung des Fernsehens.

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