Der Duft- und Aromahersteller Givaudan hat das erste Halbjahr besser abgeschlossen als erwartet. Der Nettogewinn konnte gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Prozent auf 339 Millionen Franken gesteigert werden.
Givaudan verwies auf einen Gewinn aus der Änderung von Pensionsplänen und niedrigere Steuern. Auch der Betriebsgewinn (EBIT) stieg an – um 1,6 Millionen auf 428 Millionen Franken. In Lokalwährung entspricht dies einem Anstieg von 8,8 Prozent. Der Umsatz stagnierte dagegen bei rund 2,2 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Die zwei Konzernsparten Riechstoffe und Aromen entwickelten sich unterschiedlich. Bei den Verkäufen in der Division Riechstoffe stagnierten die Verkäufe auf vergleichbarer Basis bei 1,023 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 1,1 Prozent in Franken entspricht. Die Verkäufe in der Sparte Aromen erhöhten sich auf vergleichbarer Basis um 2,6 Prozent auf 1,161 Milliarden Franken oder um 0,4 Prozent in Franken.
Einsparungen dank Transfer
Mit 46,5 Prozent lag die Bruttomarge in etwa auf Vorjahresniveau (46,6 Prozent). Der allgemeine Anstieg der Betriebskosten habe durch die Einsparungen aus dem Transfer von Produkten von Kempthal zur neuen Aromenfabrik in Ungarn mehr als ausgeglichen werden können, schreibt Givaudan.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Wertminderung (EBITDA) stieg von 562 Millionen Franken in der Vorjahresperiode um 0,6 Prozent auf 566 Millionen. Dies sei hauptsächlich dem anhaltenden Fokus auf die Kontrolle der internen Kosten zu verdanken, heisst es in der Mitteilung.
Als mittelfristiges Hauptziel setzt sich Givaudan ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5 Prozent pro Jahr, bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3 Prozent.
Titel führt SMI an
Die Aktie von Givaudan legte am Freitag deutlich zu. Nach der ersten Handelsstunde lagen die Scheine mit rund 5 Prozent im Plus. Der Titel führte damit den Leitindex SMI, der zum selben Zeitpunkt leicht im Minus stand, deutlich an.
Einig sind sich die Analysten über die Bewertung der Ergebnisse aber nicht. Während Kepler die starken Margen lobte und auch Vontobel von robusten Zahlen angesichts des herausfordernden Marktumfelds sprach, blieben Barclays und die DZ Bank zurückhaltend. Das organische Wachstum habe enttäuscht, hiess es hier.
Vontobel führt dagegen neben der starken Profitabilität besonders den deutlichen Anstieg des Geldzuflusses ins Feld. Der freie Cashflow erreichte mit 248 Millionen Franken rund 11,4 Prozent der Verkäufe.
Beide Seiten der Medaille zeigt die Credit Suisse auf. Analyst Matthew Waugh erwartete zwar eine positive Kursreaktion aufgrund der starken Gewinnentwicklung, sah dies aber durch die enttäuschten Erwartungen beim organischen Wachstum etwas gedämpft.