Die grösste Überraschung in den Sechzehntelfinals der Europa League schafft Borussia Mönchengladbach mit einem 4:2 bei Fiorentina.
Das Team mit den Schweizern Yann Sommer im Tor und Josip Drmic im Sturm (in der 27. Minute für den verletzten Hazard eingewechselt) drehte einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel noch in einen 4:2-Sieg. Nach 29 Minuten, als Kalinic und Valero die Italiener 2:0 in Führung geschossen hatten, glaubte keiner mehr an ein deutsches Wunder in Florenz.
Federführend beim erfolgreichen Umschwung war Captain Lars Stindl, der die ersten drei Gladbacher Treffer erzielte. Zum 1:2 verwertete er einen Foulpenalty (44.), zum 2:2 drückte er einen Abpraller nach einem Abschluss von Drmic über die Linie (47.), das 3:2 (55.) erzielte er mit einer Direktabnahme nach einem Freistoss. Als Andreas Christensen nach einer Stunde auf 4:2 erhöhte, waren die Gastgeber zu keiner Reaktion mehr fähig.
Weilers Anderlecht im Glück
In St. Petersburg sorgte Anderlechts Stürmer Isaac Thelin in der 90. Minute dafür, dass sich die Stimmung im Stadion schlagartig den eisigen Temperaturen in der russischen Metropole anglich. Mitunter dank einer Doublette des Europa-League-Topskorers Giuliano hatte das Heimteam bis zur 78. Minute das 0:2 aus dem Hinspiel in ein 3:2 gedreht. Dann erzielte Thelin das 1:3 und damit das entscheidende Auswärtstor für das Team des Schweizer Trainers René Weiler.
Auch zwei weitere belgische Vereine stehen in den Achtelfinals. KAA Gent genügte nach dem 1:0-Heimsieg gegen Tottenham ein 2:2 für die nächste Runde. Die Engländer kämpften ab der 40. Minute nach der Roten Karte gegen Dele Alli mit nur noch zehn Mann vergeblich gegen das Ausscheiden. Und Genk schaffte gegen Astra Giurgiu nach einem Tor von Pozuelo (67.) nach dem 2:2 im Hinspiel die Qualifikation.
Eine Überraschung schaffte APOEL Nikosia gegen Athletic Bilbao. Zyperns Meister machte im Rückspiel mit einem 2:0 das 2:3 aus Spanien wett. Pieros Soteriou (46. Minute) und Giannis Gianniotas (54./Foulpenalty) sorgten in der zweiten Halbzeit für die Wende zugunsten der Gastgeber. Trotz knapp halbstündiger Unterzahl nach einem Platzverweis gegen Soteriou brachten die Zyprer die Führung über die Zeit.
Mit Celta Vigo qualifizierte sich trotzdem ein spanischer Verein für die nächste Runde: Iago Aspas machte in der 91. Minute mit seinem Penalty die 0:1-Hypothek gegen Schachtar Donezk wett, in der Verlängerung gelang Gustavo Cabral noch das 2:0.
Weniger überraschend kam das Aus des dritten spanischen Klubs. Villarreal, in der Vorrunde Gruppengegner des FC Zürich, machte sich bei der AS Roma schon vor dem Anpfiff keine grossen Hoffnungen. Neben dem Spanier Bruno standen zu Beginn zehn Spieler auf dem Feld, die beim 0:4 im Hinspiel nicht zur Stammformation gehört hatten. Gegen die auf sechs Positionen umformierten Italiener mit Altmeister Francesco Totti resultierte ein nutzloser 1:0-Sieg. Mit Osmanlispor scheiterte auch der zweite Gruppengegner des FCZ. Die Türken bezogen gegen Olympiakos Piräus nach dem 0:0 im Hinspiel eine 0:3-Heimniederlage.
Bei Besiktas Istanbul erhielt Gökhan Inler nach dem 3:1 im Hinspiel beim israelischen Vertreter Beer Sheva von Trainer Senol Günes wieder einmal das Vertrauen. Mit dem ehemaligen Captain des Schweizer Nationalteams gewann der türkische Meister auch das Rückspiel (2:1). Letztmals hatte Inler, abgesehen vom nationalen Cup, am 1. November in der Champions League gegen Napoli (1:1) zur Stammformation gehört.
Fiorentina – Borussia Mönchengladbach* 2:4 (2:1; Hinspiel 1:0). – Tore: 16. Kalinic 1:0. 29. Valero 2:0. 44. Stindl (Foulpenalty) 2:1. 47. Stindl 2:2. 55. Stindl 2:3. 60. Christensen 2:4. – Bemerkungen: Mönchengladbach mit Sommer und Drmic (ab 27.), ohne Elvedi (im Aufbau) und Sow (nicht im Aufgebot). 8. Kopfball an den Pfosten von Vestergard (Borussia Mönchengladbach).
Die Telegramme der restlichen Sechzehntelfinals:
Osmanlispor Ankara – Olympiakos Piräus* 0:3 (0:0; Hinspiel 0:0). – Tore: 47. Ansarifard 0:1. 70. Elyounoussi 0:2. 87. Ansarifard 0:3.
Besiktas Istanbul* – Hapoel Beer-Sheva 2:1 (1:0; Hinspiel 3:1). – Tore: 17. Aboubakar 1:0. 64. Nwakaeme 1:1. 87. Tosun 2:1. – Bemerkungen: Besiktas mit Inler.
AS Roma* – Villarreal 0:1 (0:1; Hinspiel 4:0). – Tor: 16. Borré 0:1. – Bemerkung: 82. Gelb-Rote Karte Rüdiger (AS Roma/Foul).
Zenit St. Petersburg – Anderlecht* 3:1 (1:0; Hinspiel 0:2). – Tore: 24. Giuliano 1:0. 72. Dsjuba 2:0. 78. Giuliano 3:0. 90. Thelin 3:1.
Ajax Amsterdam* – Legia Warschau 1:0 (0:0; Hinspiel 0:0). – Tor: 49. Viergever 1:0. – Bemerkung: 20. Pfostenschuss Ziyech (Ajax).
APOEL Nikosia* – Athletic Bilbao 2:0 (0:0; Hinspiel 2:3). – Tore: 46. Soteriou 1:0. 54. Gianniotas (Foulpenalty) 2:0. – Bemerkungen: 65. Gelb-Rote Karte Soteriou (Nikosia/Foul). 91. Gelb-Rote Karte Iturraspe (Athletic Bilbao/Foul).
Lyon* – Alkmaar 7.1 (4:1; Hinspiel 4:1). – Tore: 4. Fekir 1:0. 17. Cornet 2:0. 26. Garcia 2:1. 27. Fekir 3:1. 34. Darder 4:1. 78. Fekir 5:1. 87. Aouar 6:1. 89. Diakhaby 7:1.
Sparta Prag – Rostow* 1:1 (0:1; Hinspiel 0:4). – Tore: 13. Poloss 0:1. 84. Karawajew 1:1. – Bemerkung: 67. Gelb-Rote Karte gegen Costa (Sparta Prag).
Tottenham – Gent* 2:2 (1:1; Hinspiel 0:1). – 80’456 Zuschauer. – Tore: 10. Eriksen 1:0. 20. Kane (Eigentor) 1:1. 61. Wanyama 2:1. 82. Perbet 2:2. – Bemerkung: 40. Rote Karte gegen Delle Alli (Tottenham/Foul).
FC Kopenhagen* – Ludogorez Rasgrad 0:0 (Hinspiel 2:1).
Genk* – Astra Giurgiu 1:0 (0:0; Hinspiel 2:2). – Tor: 67. Pozuelo 1:0.
Schachtar Donezk – Celta Vigo* 0:2 (0:1, 0:0; Hinspiel 1:0) n.V. – Tore: 91. Iaspas (Foulpenalty) 0:1. 108. Cabral 0:2.
* = für die Achtelfinals vom 9. und 16. März qualifiziert.
Bereits am Mittwoch qualifiziert: Schalke, Manchester United, FK Krasnodar.