Glanzpunkte mit Giacometti und Raetz im Kunstmuseum Bern

Das Kunstmuseum Bern will im kommenden Jahr Glanzpunkte setzen mit Ausstellungen zu Augusto Giacometti, einem Schweizer Pionier der Abstraktion, und zu Markus Raetz, einem der renommiertesten Berner Künstler der Gegenwart.

Der Schweizer Künstler Markus Raetz (Archiv) (Bild: sda)

Das Kunstmuseum Bern will im kommenden Jahr Glanzpunkte setzen mit Ausstellungen zu Augusto Giacometti, einem Schweizer Pionier der Abstraktion, und zu Markus Raetz, einem der renommiertesten Berner Künstler der Gegenwart.

Raetz gilt als zentrale Figur der Generation von «künstlerischen Wahrnehmungsforschern», wie die Verantwortlichen des Kunstmuseums am Dienstag in Bern sagten.

Im Kunstmuseum Bern sind ab Ende Januar Druckgrafiken in Kombination mit Skulpturen aus allen Schaffensphasen des Künstlers zu sehen. Die Präsentation von druckgraphischen und dreidimensionalen Werken macht deutlich, wie stark sich diese beiden unterschiedlichen Medien in Raetz‘ Schaffen gegenseitig beeinflussen.

Gesetze und Möglichkeiten der Farben

«Die Farbe und ich» nennt sich eine Ausstellung mit Werken von Augusto Giacometti, dem Cousin von Giovanni Giacometti. Der Bogen der Ausstellung spannt sich von frühen Werken im Jugendstil über seine «chromatischen Fantasien» bis hin zu den farbenprächtigen Blumenstilleben und den lichten Städtebildern aus seinem Spätwerk.

Schon in frühen Werken wurde Giacomettis koloristische Begabung sichtbar. Der Künstler befasste sich eingehend mit den Gesetzen und Möglichkeiten der Farben und wurde so zu einem Pionier des abstrakten Bildes.

Blick in eine Schatzkammer

Im März öffnet das Kunstmuseum eine wahre Schatzkammer: 140 Werke aus der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte des Winterthurer Mäzens Bruno Stefanini werden in Bern gezeigt. Laut Museumsdirektor Matthias Frehner ist dies die erste grosse Ausstellung der Sammlung.

Ausgewählt wurden über 140 Werke von Schweizer Künstlern. Darunter finden sich beispielsweise Gemälde von Heinrich Füssli, Arnold Böcklin, Giovanni Segantini oder Cuno Amiet. Weitere Höhepunkte sind etwa Albert Ankers «Mädchen, die Haare flechtend» oder Ferdinand Hodlers «Heilige Stunde».

Im weiteren Jahreslauf ist mit Bill Viola einer der international anerkanntesten Vertreter der Videokunst in Bern zu Gast. Seine Werke werden im Kunstmuseum und im Berner Münster gezeigt.

Das chinesische Künstlerpaar Sun Yuan und Peng Yu erregte in den 1990er-Jahren Aufsehen mit dem Einsatz von menschlichem Fett aus Schönheitskliniken und Tierkadavern. In ihrem späteren Schaffen haben sich die beiden von diesen Materialien wieder abgewandt.

Werke des Paares waren 2005 auch in der grossen China-Ausstellung «Mahjong» im Berner Kunstmuseum zu sehen. Im kommenden Jahr ist das Paar mit Werken aus allen Schaffensperioden in Bern zu Gast.

Schweizer im vorindustriellen England

Schliesslich wartet das Kunstmuseum Bern nächstes Jahr auch mit einer Entdeckung auf: Erstmals wird Samuel Hieronymus Grimm (1733-1794) eine Ausstellung gewidmet.

Grimm war vor allem in England als Topograf, Illustrator, Karikaturist und Aquarellist bekannt. Seine Landschaftsbilder erlauben einen Blick auf das vorindustrielle England. Hierzulande ist er kaum ein Begriff.

Zufrieden mit dem vergangenen Jah

r

Im Rückblick zeigte sich Museumsdirektor Matthias Frehner mit dem zu Ende gehenden Jahr zufrieden. Die Institution werde bis Ende Jahr voraussichtlich mehr als 100’000-Eintritte verzeichnen und sicher schwarze Zahlen schreiben, sagte Frehner.

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