Der grösste britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) erntet langsam die Früchte aus der Neuaufstellung seiner Medikamentenforschung. Das Unternehmen fuhr im vierten Quartal 2011 trotz Umsatzeinbussen wieder Gewinne ein, wie es am Dienstag in London mitteilte.
Wie andere Branchengrössen litt auch GSK zuletzt unter Patentabläufen und wachsender Konkurrenz durch Generika. Inzwischen liefern die hauseigenen Labore jedoch wieder mehr Nachschub an neuen Präparaten.
Zudem baute der Konzern sein Geschäft in den Wachstumsmärkten aus. Die Umsatzeinbussen bei den einstmaligen Bestsellern Avandia gegen Diabetes und Valtrex gegen Herpes hat der Konzern damit weitgehend überwunden.
So erzielte der Konzern im vierten Quartal einen Reingewinn von 1,25 Mrd. Pfund (rund 1,8 Mrd. Franken). In der Vorjahresperiode hatte GSK einen Verlust von 633 Mio. Pfund verbucht.
Der Umsatz ging im vierten Quartal um drei Prozent auf 6,98 Mrd. Pfund zurück. Auf das gesamte Jahr bezogen nahm der Reingewinn um mehr als das Dreifache zu. Lag der Wert 2010 noch bei 1,63 Mrd. Pfund, so waren es 2011 gar 5,26 Milliarden.
Zuversichtlich ins neue Jahr
Für das neue Jahr gab sich Konzernchef Andrew Witty zuversichtlich. „Wir rechnen damit, dass unsere Forschungsabteilung auch 2012 weiter liefern wird“, erklärte er am Dienstag in London.
GSK hatte seine Wirkstoffforschung in den vergangenen Jahren umgebaut, um ihr mehr Schlagkraft zu verleihen. So wurde die interne Forschungsrendite inzwischen auf zwölf Prozent erhöht, nachdem sie vor zwei Jahren noch bei elf Prozent gelegen hatte.
Aktuell rechnet die Unternehmensführung damit, dass in den nächsten drei Jahren bis zu 30 Projekte die dritte und damit letzte Phase der klinischen Entwicklung erreichen werden. Vier Projekte sollen GSK zufolge in den nächsten Monaten so weit sein, dass Zulassungsanträge möglich sind. Neben dem Lungenmedikament Relovair seien dies das Hepatitis-C-Präparat Promacta, ein Mittel gegen Hautkrebs und ein neuer Grippeimpfstoff.