Gleich zwei Initiativen wollen das Bausparen fördern

Gleich zwei Bauspar-Initiativen kommen in diesem Jahr vors Volk. Die Initianten spannen zusammen und wollen 2012 zum Jahr des Bausparens erklären. Bundesrat und die meisten Kantone lehnen das Bausparen jedoch ab.

Gysin kann es nicht lassen. (Bild: sda)

Gleich zwei Bauspar-Initiativen kommen in diesem Jahr vors Volk. Die Initianten spannen zusammen und wollen 2012 zum Jahr des Bausparens erklären. Bundesrat und die meisten Kantone lehnen das Bausparen jedoch ab.

«Wir wollen keine Steuerschlupflöcher schaffen», sagte Hans Rudolf Gysin am Dienstag vor den Medien in Bern. Gysin ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft zur Förderung des Bausparens (SGFB). Die Initiative der SGFB kommt zuerst vors Volk – am 11. März.

Sowohl die SGFB als auch der Hauseigentümerverband (HEV) als Initiant der zweiten Vorlage legen Wert darauf, dass das Bausparen nicht Superreiche begünstigen solle, sondern Junge und den Mittelstand.

«Das Bausparen kommt vor allem den mittelständischen Haushalten mit einem Bruttoeinkommen zwischen 60’000 und 100’000 Franken zugute», sagte HEV-Präsident Rudolf Steiner.

Die SGFB-Initiative „für ein steuerlich begünstigtes Bausparen zum Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum und zur Finanzierung von baulichen Energiespar- und Umweltschutzmassnahmen“ orientiert sich am Modell, das im Kanton Basel-Landschaft praktiziert wird.

Es lässt einen Steuerabzug von höchstens 15’000 Franken pro Jahr zu. Hauseigentümer sollen zudem für energiesparende Sanierungsmassnahmen zu günstigen Bedingungen Kapital anlegen können. Die vorgeschlagene Regelung wäre für die Kantone fakultativ.

Gegenkomitee: Wirkungslos und nur für Reiche

Anders die HEV-Initiative «Eigene vier Wände dank Bausparen», die möglicherweise am 17. Juni zur Abstimmung gelangt. Sie wäre für Bund und Kantone zwingend. Sie sieht vor, dass Bund und Kantone für den erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum während maximal zehn Jahren einen Abzug vom steuerbaren Einkommen von bis zu 10’000 Franken zulassen.

Das Komitee «Nein zum sinnlosen und teuren Bausparen» reagierte umgehend auf die Medienkonferenz zu den Initiativen. Das Bausparen sei wirkungslos und komme nur den Reichen zugute, argumentieren die Gegner. Zudem sei es ungerecht, ineffizient und kontraproduktiv, weil es die Land- und Immobilienpreise anheize. Das Komitee besteht aus verschiedenen Parteien und Verbänden, unter anderem aus SP, Grünen, EVP, Mieterverband und Gewerkschaftsbund.

Sowohl der Bundesrat als auch die Mehrheit der Kantone haben sich gegen das Bausparen ausgesprochen.

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