Der Rohstoffkonzern Glencore plant aufgrund der schwachen Rohstoffmärkte und seiner roten Zahlen umfangreiche Massnahmen, um seine Schulden zu reduzieren. Unter anderem soll es eine Kapitalerhöhung und Abstriche bei den Dividenden geben.
Ziel ist es, die Schulden von derzeit rund 30 Milliarden Dollar in den «niedrigen 20-Milliarden-Dollar-Bereich» zu senken, wie aus einer Mitteilung des Rohstoffhandels- und Bergbaukonzerns vom Montag hervorgeht. Vor einigen Wochen hatte das Glencore-Management als Ziel noch rund 27 Milliarden Dollar genannt.
Die neue Ankündigung sei eine Reaktion auf Markterwartungen und -spekulationen, wonach die Tiefpreisphase im Rohstoffsektor von längerer Dauer sein dürfte. «Mit dem nun gesetztem Ziel machen wir unsere Bilanz auch für ein Worst-Case-Szenario kugelsicher», sagte Glencore-Chef Ivan Glasenberg am Montag an einer Telefonkonferenz.
Reduziert werden sollen die Schulden, indem das Eigenkapital um bis zu 2,5 Milliarden Dollar erhöht wird. Ausserdem werden zwei Dividendenrunden ausgesetzt, wodurch der Konzern rund 2,4 Milliarden Dollar einspart. Weitere 1,5 Milliarden Dollar sollen durch die Optimierung der Lagerhaltung, der kurzfristigen Schulden sowie der für die Produktion gebundenen Finanzmittel freigeschaufelt werden. Mit dem Verkauf von Unternehmensteilen und Beteiligungen schliesslich sollen weitere 2,0 Milliarden Dollar in die Konzernkasse fliessen.
Aber auch im Bergbau werden Handlungsoptionen verglichen: So würde geprüft, ob bei den Minen Katanga und Mopani in Kongo respektive Sambia die Produktion gestoppt werden solle oder es Raum für Kosteneinsparungen gebe. Ein Produktionsstopp von rund 18 Monaten würde das Kupferangebot auf dem Markt um rund 400’000 Tonnen vermindern, schreibt Glencore weiter.