Der Rohstoffkonzern Glencore Xstrata muss im ersten Halbjahr 2013 einen Abschreiber von 8,47 Mrd. Dollar vornehmen. Grund dafür sind allem voran Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Anfang Mai abgeschlossenen Fusion zwischen Glencore und Xstrata.
7,66 Mrd. Dollar allein werden wegen Wertberichtigungen bezüglich Xstratas Minenanlagen abgeschrieben, wie der fusionierte Konzern mitteilte. Begründet sei dies darin, dass die Wertschätzung des fusionierten Konzerns bereits im September 2012 vorgenommen worden sei.
In der Zeitspanne bis zum Abschluss der Fusion Anfang Mai 2013 verloren die verwalteten Besitztümer von Glencore und Xstrata aber unter anderem wegen der sinkenden Preise für Metallrohstoffe massiv an Wert.
Ohne Miteinberechnung dieses gigantischen Abschreibers hat Glencore Xstrata in den ersten sechs Monaten 2,04 Mrd. Dollar Gewinn erzielt, verglichen mit 3,36 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Berechnet wurde dies auf Proforma-Basis, das heisst unter fiktiver Annahme, dass Glencore und Xstrata bereits im Januar 2012 fusioniert hätten.
Der so kalkulierte Umsatz beider Konzerne zusammen belief sich im ersten Halbjahr 2013 auf 121,4 Mrd. Dollar. In den ersten sechs Monaten 2012 wären es auf vergleichbarer Basis 123,5 Mrd. Dollar gewesen.
Keine Gewinnsteuern
Der Abschreiber in Höhe von 8,47 Mrd. Dollar hat durchaus nicht nur negative Folgen für Glencore Xstrata. Da der Konzern deswegen im ersten Halbjahr einen Vorsteuerverlust von insgesamt 9,22 Mrd. Dollar ausweist, bezahlt er weiterhin keine Gewinnsteuern. Im Gegenteil: es fällt eine Steuergutschrift von 163 Mio. Dollar an.
Auch in den vorangegangenen Jahren hatte Glencore keine Gewinnsteuern in der Schweiz bezahlt. 2011, im Jahr von Glencores Börsengang in London und Hongkong, resultierte eine Steuergutschrift von 264 Mio. Dollar. Im darauffolgenden Jahr schliesslich betrug die Gutschrift 76 Mio. Dollar.