Die Curling-WM der Männer in Basel ging mit dem verdienten Triumph der Kanadier um Skip Glenn Howard zu Ende. Im hart umkämpften Final siegten sie gegen Schottland 8:7 nach Zusatz-End.
Der 49-jährige Glenn Howard, der in der ganzen WM-Woche nur ein einziges von 13 Spielen verloren hatte (in der Vorrunde gegen Aussenseiter Neuseeland), sicherte sich seinen vierten WM-Titel, den zweiten als Skip. Als vierfacher Weltmeister egalisierte er den Rekord seines Landsmanns Randy Ferbey aus Edmonton. Den Triumph verdankt der Curler aus Ontario indes auch seinen starken Mitspielern Craig Savill, Brent Laing und besonders Wayne Middaugh.
Middaugh, der auf der dritten Position spielt, war bis vor einem Jahr selber einer der herausragenden kanadischen Skips, Weltmeister von 1998. Howard und Middaugh waren jahrelang Rivalen auf dem Eis, privat aber eng befreundet. Als er vor einem Jahr eine neue Nummer 3 suchen musste, fragte Howard seinen Kumpel Middaugh – und bekam eine überraschende Zusage. Heute bilden die beiden das unbestritten beste „Back-End“ (Positionen 3 und 4) im Weltcurling. Beide waren bereits einmal gemeinsam in der Schweiz Weltmeister geworden, 1993 in Genf. Damals spielten sie als Nummern 1 (Middaugh) und 3 (Howard) in der Formation von Howards Bruder Russ Howard.
Nichts geschenkt
In den entscheidenden Spielen bekamen die Kanadier von den stark aufspielenden Schotten nichts geschenkt. Sowohl im Page-System-Playoff als auch im Final mussten sie ins Zusatz-End gehen. Beide Male jedoch brachte Glenn Howard seinen letzten Stein sicher ins Ziel. Der 37-jährige Tom Brewster bestätigte sich als derzeit bester europäischer Skip. Schon vor einem Jahr – im kanadischen Regina – hatte er sich im Final ebenfalls dem kanadischen Gegner (Jeff Stoughton) geschlagen geben müssen.
Für das hoch überlegene kanadische Männercurling war es der 34. Titel an der 53. Weltmeisterschaft.
Im Spiel um Bronze setzte sich Schweden mit Sebastian Kraupp anstelle des verletzten Stammskips Niklas Edin mit 9:8 nach Zusatz-End gegen den zweimaligen Europameister Norwegen (Thomas Ulsrud) durch.
WM Männer. Final: Kanada (Craig Savill, Brent Laing, Wayne Middaugh, Skip Glenn Howard) – Schottland (Michael Goodfellow, Scott Andrews, Greg Drummond, Skip Tom Brewster) 8:7 nach Zusatz-End. – Um Platz 3: Schweden (Viktor Kjäll, Oskar Eriksson, Fredrik Lindberg, Skip Sebastian Kraupp) – Norwegen (Havard Vad Pettersson, Thomas Lövold, Torger Nergard, Skip Thomas Ulsrud) 9:8 nach Zusatz-End.
Page-System-Playoffs. Spiel 3./4. der Round Robin: Schweden – Norwegen 8:6. – Spiel 1./2. der Round Robin: Kanada – Schottland 7:6 nach Zusatz-End. – Halbfinal: Schottland – Schweden 7:5.
Schlussrangliste: 1. Kanada. 2. Schottland. 3. Schweden. 4. Norwegen. 5. Neuseeland. 6. China. 7. Dänemark. 8. USA. 9. Schweiz. 10. Frankreich. 11. Deutschland. 12. Tschechien.