Gute Geschäfte in China und Nordamerika halten den US-Autobauer General Motors auf Kurs. Im dritten Quartal lag der Nettogewinn bei 1,4 Mrd. Dollar, nach 0,7 Mrd. Dollar im Vorjahr. Starkem Gegenwind ausgesetzt sind hingegen die Geschäfte in Europa.
«Trotz Herausforderungen in Russland und Südamerika lagen unsere Erträge im Plan», sagte GM-Chefin Mary Barra am Donnerstag. Der Umsatz stieg leicht von 39,0 auf 39,3 Mrd. Dollar.
Der Gegenwind im Russland-Geschäft drückte GM allerdings in Europa tiefer in die roten Zahlen. Dort weitete sich der operative Verlust im vergangenen Quartal um 63 Prozent auf 387 Mio. Dollar aus, wie der grösste US-Autobauer mitteilte.
Im Sog der Russland-Sanktionen
Die im Zuge der Ukraine-Krise gegen Russland verhängten Sanktionen veranlassten das Unternehmen, in dem Land die Produktion zurückzufahren und massiv Personal abzubauen.
Vor diesem Hintergrund hatte Konzernchefin Barra bereits Anfang des Monats eingeräumt, dass GM in Europa erst 2016 in die Gewinnzone zurückkehren dürfte. Bisher hatte die Tochter Opel dies für Mitte des Jahrzehnts in Aussicht gestellt – nach einer Durststrecke von mehr als zehn Jahren mit Verlusten.
Auf anderen Märkten erzielte der Autohersteller allerdings Erfolge und damit einen höheren Konzerngewinn als erwartet. Starke internationale Absätze und wachsende Margen in Nordamerika und China hätten dazu beigetragen, dass GM sehr solide Zahlen im dritten Quartal lieferte, erklärte Barra.
Nach Zahlen der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) schrumpfte der Opel-Absatz in Russland von Januar bis September um 21 Prozent auf knapp 47’500 Fahrzeuge. Mit den Absatzverlusten steht Opel keineswegs allein da: VW verkaufte ein Fünftel weniger Autos als im Vorjahr, Ford verlor sogar 42 Prozent. Insgesamt wurden in Russland 13 Prozent weniger Autos verkauft als von Januar bis September 2013.