Golf-Fluggesellschaft Etihad will 49 Prozent an Alitalia übernehmen

Der Einstieg der Fluggesellschaft Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der angeschlagenen italienischen Alitalia ist grundsätzlich unter Dach und Fach. Die Golf-Airline werde 49 Prozent der Alitalia-Anteile übernehmen, teilten die beiden Fluggesellschaften in Rom mit.

Flügel eines Alitalia-Flugzeuges über Palermo (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Einstieg der Fluggesellschaft Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der angeschlagenen italienischen Alitalia ist grundsätzlich unter Dach und Fach. Die Golf-Airline werde 49 Prozent der Alitalia-Anteile übernehmen, teilten die beiden Fluggesellschaften in Rom mit.

Jetzt müssten so schnell wie möglich die Vertragsbedingungen ausgearbeitet werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Das solle bereits in den nächsten Tagen geschehen. Dieser Zusammenschluss muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Über etliche Monate hinweg war zäh über den Einstieg der Staatsairline des Golf-Emirats Abu Dhabi verhandelt worden. Mehrfach stockten die Gespräche und ein Scheitern schien zu drohen.

Stellenabbau gefordert

Knackpunkt war dabei vor allem, dass Etihad präzise Forderungen für den Abbau eines Teils der etwa 13’000 Arbeitsplätze bei Alitalia als Bedingung für den Einstieg gestellt haben soll.

Alitalia-Chef Gabriele Del Torchio bereitete die Gewerkschaften in den vergangenen Tagen darauf vor, dass 2250 Job wegfallen müssten. Die Regierung in Rom befürwortete den angestrebten Etihad-Einstieg als Plus für den Standort Italien.

Bis zu 1,25 Mrd. Euro

Nach bisherigen Informationen will Etihad 560 Mio. Euro Kapital in die italienische Gesellschaft pumpen. Bis 2018 plane die Fluglinie weitere 690 Mio. Euro an Investitionen, hatte die Regierung in Rom mitgeteilt.

Alitalia äusserte sich nicht zu den Angaben, wonach Etihad also insgesamt 1,25 Mrd. Euro in Alitalia stecken wolle, damit die vom Kollaps bedrohte italienische Airline 2017 wieder in die Gewinnzone fliegen könnte – erstmals seit dem Jahr 2002.

Alitalia fliegt seit vielen Jahren Verluste ein und soll durch diesen internationalen Partner und mit einer Neuausrichtung auf Langstrecken gerettet werden.

Der römische Verkehrsminister Maurizio Lupi hatte von einer «grossen Chance» für den kriselnden Wirtschaftsstandort Italien gesprochen und darauf verwiesen, dass die Airline auch dank des Anteils von Air France/KLM dabei doch in europäischer Hand bleibe.

Etihad ist bereits Grossaktionär der zweitgrössten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin. Die Airline aus übernahm ausserdem Anteile an der Tessiner Darwin Airlines und änderte deren Namen in Etihad Regional.

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