Angesichts des drastisch gefallenen Ölpreises haben die Länder des Golfkooperationsrates eine neue Behörde geschaffen. Diese soll auf eine engere Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten hinarbeiten.
Die neue Behörde für Wirtschaft und Entwicklung «wird den Zusammenhalt, die Integration und Koordination zwischen den Mitgliedstaaten in allen Bereichen der Wirtschaft und der Entwicklung fördern», erklärte der Golfkooperationsrat am Dienstag zum Abschluss seines Gipfels im saudiarabischen Dschiddah.
Die neue Behörde soll unter anderem «die Zollunion und den gemeinsamen Markt» der Mitgliedstaaten ins Werk setzen, sagte der saudiarabische Aussenminister Adel al-Dschubeir bei der Abschlusskonferenz des Gipfeltreffens. Sie könne diese Anliegen «schnell und effektiv» umsetzen.
Der Generalsekretär des Golfkooperationsrates, Abdullatif al-Sajani, musste allerdings einräumen, dass der Gipfel keine Entscheidung über die bereits seit Jahren diskutierte Einführung einer Gemeinschaftswährung getroffen habe.
Der Golfkooperationsrat wurde 1981 gegründet, um die Zusammenarbeit der arabischen Golfstaaten zu vertiefen. Experten zufolge machte der Zusammenschluss aber nur langsam Fortschritte. Angesichts des niedrigen Ölpreises sehen die Mitgliedstaaten nun aber offenbar Handlungsbedarf.
Der Ölpreis ist von rund hundert Dollar Anfang 2014 auf etwa die Hälfte gesunken. Das zwingt die Golfmonarchien zur Kürzung von Subventionen und das Zurückfahren ihrer Ausgaben für Grossprojekte.