Das Schweizer Element bleibt dem Bieler Ladies Open erhalten. Die 24-jährige Zürcherin Viktorija Golubic besiegte die als Nummer 5 gesetzte Deutsche Laura Siegemund 6:2, 4:6, 7:6 (7:3).
Viktorija Golubic trumpfte dabei gross auf. Im Fedcup-Team wird die Zürcherin mit kroatisch-serbischen Wurzeln als «Rabbit», als Hase bezeichnet – wegen ihrer flinken Beine, Kampfgeist und Stehvermögen. All diese Qualitäten warf Golubic in die Waagschale. Die Zeit um Ostern scheint für einen Hasen auch ideal, um zu glänzen. Golubic verwertete nach zwei Stunden und 40 Minuten den ersten Matchball. Sie siegte, weil sie ruhig blieb und weiter kämpfte, auch als ihr die Felle im Entscheidungssatz davonzuschwimmen drohten.
Die Partie bot ein permanentes Auf und Ab. Viktorija Golubic führte nach 20 Minuten mit zwei Breaks 4:1. Nach einer Stunde führte die 24-jährige Schweizerin 6:2, 3:2 und bei eigenem Aufschlag 40:15. Später führte sie im zweiten Satz nochmals mit einem Break 4:3. Nur zwei gewonnene Aufschlagspiele oder sieben Punkte fehlten noch zum Sieg. Dann gehörte die Bühne aber eine zeitlang nur noch Siegemund. Die Deutsche traf nach einer Reise durch sechs Zeitzonen erst am Dienstag im Seeland ein und musste sich von einem Aussensandplatz auf einen Indoor-Hartplatz umstellen. Diese Umstellungen schaffte sie im zweiten Satz: Siegemund gelangen vier Breaks hintereinander und sechs Spielgewinne in Folge. Sie führte 3:0 im dritten Satz und sah wie die sichere Siegerin. Doch dann setzte Golubic nochmals zum Gegenangriff an.
Mit Golubics Sieg erfüllte sich zumindest der erste Wunsch von Turnierdirektor Lukas Troxler, der sich nach den Niederlagen von Rebeka Masarova und Belinda Bencic noch den einen oder anderen Schweizer Sieg erwünscht hatte. Die Aussichten, dass Golubic dem Bieler Event auch über die Feiertage erhalten bleibt, sind intakt. In den Achtelfinals trifft Golubic auf die 23-jährige weissrussische Qualifikantin Alexandra Sasnowitsch, die Nummer 108 der Weltrangliste. Golubic und Sasnowitsch standen sich vor vier Jahren in Palermo in der Qualifikation auf Sand gegenüber. Damals setzte sich die Schweizerin mit 6:1, 6:2 durch.