Der frühere Schweizer Vermittler in Kolumbien, Jean-Pierre Gontard, ist vom Vorwurf befreit worden, mit der marxistischen Guerillaorganisation FARC unter einer Decke gesteckt zu haben. Die kolumbianische Justiz bescheinigte Gontard, korrekt verhalten zu haben.
Dies meldete unter anderem die Westschweizer Zeitung „Le Temps“ am Mittwoch auf ihrer Internet-Seite. Gontard bestätigte gegenüber der Nachrichenagentur sda die Beurteilung durch die kolumbianische Justiz, er habe nie zum Vorteil der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) gehandelt.
Kolumbien hatte Gontard vorgeworfen, bei der Befreiung von zwei Novartis-Mitarbeitern im Jahr 2001 der FARC-Guerilla knapp 500’000 Dollar Lösegeld übergeben zu haben. Gontard habe damit seine Funktion als „Mediator“ überschritten und sich der Komplizenschaft mit den Rebellen schuldig gemacht. Die Schweizer Regierung stellte sich stets hinter Gontard und nannte die Vorwürfe haltlos.
Gontard war Professor am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (IHEID) der Universität Genf. Danach arbeitete er als Abgesandter des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).