Der Tiefenausläufer «Gonzalo» hat in Südosteuropa für Chaos gesorgt. In weiten Teilen Griechenlands kam es zu Überschwemmungen, und in Bulgarien liess der ungewöhnlich frühe Wintereinbruch Zehntausende Menschen ohne Strom.
Im Raum Burgas am Schwarzen Meer liefen drei Stauseen über, Dutzende Menschen wurden in Sicherheit gebracht, wie der Bürgermeister berichtete. Die bulgarischen Behörden riefen in Burgas sowie in Gabrowo im Balkangebirge den Notstand aus. Für fünf Regionen im Südwesten Bulgariens galt wegen gefährlicher Wetterbedingungen die höchste Alarmstufe Rot.
Schneestürme behinderten in vielen Landesteilen den Verkehr auf den Hauptstrassen, und die wichtigsten Gebirgspässe wurden geschlossen. Der Schwarzmeerhafen Warna stellte den Betrieb ein.
Überschwemmungen in Griechenland
In Griechenland führten die schweren Regenfälle in der Gegend um Athen zu Überschwemmungen. Dies teilte der nationale Wetterdienst mit. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.
In der Region Attika, zu der auch Athen zählt, rückte die Feuerwehr zu mehr als 600 Einsätzen aus. Zuglinien waren unterbrochen, zahlreiche Schiffe im Hafen von Piräus liefen vorerst nicht mehr aus.
Auch in der zweitgrössten Stadt Thessaloniki gab es Zwischenfälle durch starke Winde. Bäume und Strommasten stürzten um. Zeitweise fiel der Strom aus. Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras versprach den von Schäden betroffenen Menschen Entschädigungen.
Der Norden Griechenlands wurde überdies am Samstag von einem Erdbeben der Stärke 5,2 erschüttert. Wie die nationale Erdbebenwarte mitteilte, lag das Epizentrum 20 Kilometer von der Stadt Arta entfernt. Angaben über Opfer oder grössere Schäden wurden zunächst nicht gemacht.