Wer Google-Dienste nutzt, muss künftig damit rechnen, dass seine Daten quer durch verschiedene Angebote ausgewertet werden. Google verspricht bessere Suchergebnisse und mehr Nutzen. Um die Rivalität mit der neuen Netz-Supermacht Facebook gehe es dabei nicht.
Google künftig alle Informationen, die man bei verschiedenen Diensten des Konzerns hinterlässt, gesammelt auswerten. Dies werde den Nutzern Vorteile wie bessere Suchergebnissen und relevantere Werbeanzeigen bringen, erklärte der Internet-Konzern.
Für die Änderungen sollen ab Anfang März die Datenschutzbestimmungen vereinfacht und zusammengeführt werden – heute gibt es 70 einzelne Dokumenten für verschiedene Dienste, künftig soll es nur noch eins geben. Die Daten würden nach wie vor nicht nach aussen verkauft, betont Google.
Wenn ein Nutzer bei Google angemeldet ist, „können wir Informationen, die Sie bei einem Dienst gemacht haben, mit Informationen aus anderen Diensten kombinieren“, erläuterte Googles Datenschutz-Chefin Alma Whitten in einem Blogeintrag. Kurz gesagt, werde man über alle Google-Dienste hinweg als ein Nutzer behandelt.
Kundennutzen oder Werbetrick?
Google vermarktet die Neuerungen vor allem als Gewinn für die Kunden. „Wir können die Suche besser machen – indem wir verstehen, was Sie wirklich meinen, wenn sie Apple, Jaguar oder Pink eintippen“, argumentierte Whitten. „Wir können Sie darauf hinweisen, dass Sie spät dran sind für ein Treffen, ausgehend von Ihrem Aufenthaltsort, Ihrem Kalender und einer Vorstellung von dem aktuellen Verkehr.“
Mit den Änderungen wird Google auch Werbung besser auf einzelne Nutzer zuschneiden können. Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche sind nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle des Konzerns. Das weltgrösste Online-Netzwerk Facebook mit seinen mehr als 800 Millionen Mitgliedern ist inzwischen ebenfalls zu einer Milliarden-Kraft im Online-Werbegeschäft geworden – und kann auf eine Vielfalt von Informationen über seine Nutzer zurückgreifen.