Die Firma Skybox, die Erdbeobachtung aus dem All mit der Auswertung detailreicher aktueller Bilder revolutionieren will, soll bald zu Google gehören. Dem Internet-Konzern würde das den Weg zu einer eigenen Satelliten-Flotte eröffnen.
Der Preis liegt bei 500 Mio. Dollar in bar, wie der Internet-Konzern mitteilte.
Als Dienstleistungen nennt Skybox zum Beispiel die Überwachung von Feldern auf Schädlingsbefall und die Aufsicht über Energie-Pipelines. Auch die Auswertung der Container-Bewegungen in Häfen, der Aktivität auf Flughäfen oder der Bestände auf Parkplätzen von Autohändlern ist möglich.
Die Satelliten von Skybox sollen helfen, die Google-Karten auf aktuellem Stand zu halten, erklärte der Internet-Konzern am Dienstag. Ausserdem hoffe Google, damit die Versorgung mit Internet-Zugängen und die Hilfe bei Unglücken und Naturkatastrophen zu verbessern.
Google ist selbst bei der Entwicklung digitaler Satellitenkarten mit seinem Projekt Google Earth weit vorangekommen. Etablierte Anbieter wie DigitalGlobe oder GeoEye haben den Erdball erfasst, Skybox verspricht jedoch frischere Bilder auf Bestellung.
Skybox ist einer von mehreren neuen Anbietern, die von drastisch gesunkenen Kosten für Entwicklung und Herstellung von Satelliten profitieren wollen. Sie packen ihre Technik in deutlich kleinere Satelliten als man sie früher baute.
Skybox startete im Jahr 2009. Mitgründer Dan Berkenstock verkündete bereits früh die Vision, man wolle jedem die Möglichkeit geben, jederzeit zu sehen, was überall auf der Welt passiere.
Skybox will dafür über die Jahre rund zwei Dutzend Satelliten ins All bringen, steht bei dem Plan aber erst am Anfang. Die Skybox-Satelliten sind nach bisherigen Berichten rund 100 Kilogramm schwer. Das macht es auch günstiger, sie ins All zu bringen als früher. Die Kosten pro Satellit werden auf rund 25 bis 50 Mio. Dollar geschätzt.