Die führenden Anbieter von Internetsuchmaschinen Google und Microsoft («Bing») wollen mit Mitteln der Software gegen Kinderpornografie im Internet vorgehen. So wurden die Suchergebnisse angepasst, damit Links zu kinderpornografischem Material nicht angezeigt werden
Diese Filterung stellte Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt in einem Beitrag in der Zeitung «Daily Mail». Durch solche Massnahmen seien Ergebnisse zu mehr als 100’000 Suchanfragen bereinigt worden.
Ausserdem bemühen sich Google und Microsoft, die Verbreitung von einschlägigen Fotos zu stoppen: Jedes als illegal eingestufte Bild bekomme einen digitalen Fingerabdruck, damit es immer wieder herausgefiltert werden könne, schrieb Schmidt. Die Technologie dafür komme von Microsoft.
Entwickler von YouTube arbeiteten an einer ähnlichen Software auch für Videos. Bei Google hätten sich in den vergangenen drei Monaten 200 Mitarbeiter mit dem Problem befasst, schrieb Schmidt.
Bei Google hätten sich in den vergangenen drei Monaten 200 Mitarbeiter mit dem Problem befasst, schrieb Schmidt. Das Online-Netzwerk Facebook setzt bereits ein ähnliches Verfahren ein, um die Verbreitung kinderpornografischer Fotos zu verhindern.
Reaktion auf Camerons Initiative
Google und Microsoft reagieren mit ihrer Initiative auf einen Vorstoss des britischen Premierministers David Cameron. Der Regierungschef hatte im vergangenen Sommer die Internetkonzerne zum Handeln aufgerufen.
In einer Stellungnahme begrüsste Cameron die Massnahmen als «einen wirklichen Schritt nach vorne». Die Ankündigungen müssten umgesetzt werden. Andernfalls müssten gesetzlichen Massnahmen den Schutz sicherstellen.
Nur ein kleiner Teil auf Google und Bing
Der Austausch von illegalen kinderpornografischen Bildern und Videos findet nach Experteneinschätzungen aber nur zu einem kleineren Teil in dem Bereich des Web statt, das durch Google, Microsoft und andere Anbieter in einem Suchindex erfasst wird.
«Die nutzen nicht Google, um nach diesen Bildern zu suchen» sagte Jim Gamble, von der Schutz-Organisation CEOP (Child Exploitation and Online Protection Centre) dem britischen Rundfunksender BBC. «Die gehen in die dunklen Ecken des Internets auf Peer-to-Peer-Websites.» Dort werden Dateien direkt zwischen Nutzern ausgetauscht.