Gott ist Wechselwähler

Ob Gott wohl ein Linker oder SVP-Sympathisant sei, fragten wir. Gott ist natürlich Wechselwähler, findet Leser Fritz Hochhuth. Eine göttliche Replik. Ob Gott wohl ein Linker oder SVP-Sympathisant sei, fragten wir. Gott ist natürlich Wechselwähler, findet Leser Fritz Hochhuth. Eine göttliche Replik. Endlich mal eine interessante Diskussion im Zusammenhang mit dem Baselbiet! Gott, der angeblich […]

Ein Linker? Ein Rechter? Nichts da, Gott ist ein Wechselwähler.

Ob Gott wohl ein Linker oder SVP-Sympathisant sei, fragten wir. Gott ist natürlich Wechselwähler, findet Leser Fritz Hochhuth. Eine göttliche Replik.

Ob Gott wohl ein Linker oder SVP-Sympathisant sei, fragten wir. Gott ist natürlich Wechselwähler, findet Leser Fritz Hochhuth. Eine göttliche Replik.

Endlich mal eine interessante Diskussion im Zusammenhang mit dem Baselbiet! Gott, der angeblich auf der Hülftenschanz wohnen soll, wie tickt der denn politisch so?

Die Gretchenfrage an die Parteien bringt uns nicht weiter, denn die sind ja nach eigenem Bekunden ALLE auf dem einzig richtigen Weg. Also drehen wir das Ganze einfach mal um: Was wählt Gott?

Die biblische und die reale Geschichte lehren uns ziemlich deutlich, dass es da zwei Möglichkeiten gibt:

  1. «Die Wege des Herrn sind unergründlich» oder anders gesagt: Wir Menschen sind einfach zu blöd, um zu verstehen, wie er es gern haben will, der Herr. Bei dieser weit verbreiteten, konservativen und bequemen Ansicht, wo die Hierarchie gewahrt wird, kriegen wir natürlich kein Antwort. Wir bleiben ohne Herrschaftswissen und ergo tragen wie praktischerweise auch nicht so viel Verantwortung wie der Chef. Gerade die, in deren Parteiprogramm das Wort «Selbstverantwortung» am Häufigsten vorkommt, lieben solche hierarchischen Systeme, egal ob im Staat, bei der Bank oder beim Militär.
  2. Wäre es aber auch denkbar, dass der Herr womöglich selbst nicht so genau weiss, was er will und sich folglich so widersprüchlich verhält, dass wir armen kleinen Sinnsucher heftig ins Rotieren kommen, wenn wir ihn verstehen wollen. Vielleicht rotiert er selbst…Vielleicht sucht auch er nach Sinn und wir sind die Versuchsanordnung, die ihm Antworten liefern soll.

Ich tendiere eher dazu, letzteres zu glauben, denn für mich sieht es so aus: Am Anfang schuf der Herr in etwas gar kurzer Frist, vielleicht also unüberlegt, ein total paradiesisches System, das ihn aber mit der Zeit ein wenig zu langweilen erschien. Da war keine Action drin, in diesem Garten Eden. Also erschuf er den Teufel, um eine dynamische Weiterentwicklung der Gutmenschen Adam und Eva ein wenig anzuheizen. Als der Teufel dann aber zu erfolgreich wurde, da musste der Herr das Feuer löschen und eine Sintflut schicken, um dem Schrecken ein Ende mit Schrecken zu bereiten.

Dann waren da noch Sodom und Gomorrah, wo der Herr auch eher zu einer härteren Lösung neigte. Kaum hatte er die Familie Lot ausgeschafft, verfolgte er dort eine law-and-order Politik im Stil der SVP und merzte aus, was ihm nicht «bürgerlich» genug erschien.

Viel, viel später liess er es dann zu, dass sein Sohn, ein langhaariger, sanfter Linker, diese barmherzige Bergpredigt hielt, womit sein Familienunternehmen «Welt» wieder eine friedlichere ideologische Ausrichtung bekam: «Eher gehen neun Kamele durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.» Nicht gerade ein Bekenntnis zur FDP, oder? Und die Geldwechsler schmiss er aus dem Tempel. Wenn das die CVP wüsste! Darum also verlangte die bürgerliche Obrigkeit in Palästina, man solle diesen Ketzer namens Jesus beseitigen und Gott gehorchte, wenn auch nicht ohne den Hintergedanken, damit einen nachhaltigen Propagandacoup landen zu können.

Lange liess der Herr dann die Baselbieter BüZa gewähren: Im feudalistischen Mittelalter war die Gesellschaft tief gespalten. Die Besitzenden, Geistlichen und Geizigen am Hofstaat des grossen Hansfürsten Gysin herrschten uneingeschränkt und die besitzlosen Chrampfer waren ungebildet, denn die feisten Vögte WÜTHERICHten und sparte erBALLMERungslos bei der Bildung, dem ÖV, bei den Behinderten und den Alten.

Die Reichen verschwendeten den Zehnten, den sie den Bauern abgeZWICKt hatten, taten aber so, als wären sie sparsam. Da wurden zum Beispiel für viele Millionen Spitäler nicht geplant, nicht saniert und nicht gebaut – oder so ähnlich. Es war eine wirre und düstere Zeit im Jammertal vo Schönebuech bis Ammel, ein wahres Purgatorium, wenn nicht gar ein PEGORAROrium und manch einer erhoffte sich Hilfe durch ein REBERendum.

Doch so grün die Hoffnung auch zu sein schien: Sie bewegte sich nicht im Geringsten. Gott sah dies einerseits mit Widerwillen, freute sich aber andererseits daran zu sehen, wie die arroganten Nachbarn ennet der Birs den Neid der Baselbieter auf sich zogen. Egal, wie sehr man auch im Landkanton HERZOG über die Mehrheit der Netten und Linken in der Stadt: MORIN lag der Unterschied? Aus WESSELS Grund waren die städtischen Finanzen so EYMANNdfrei im Schuss, seit eine rote Herzogin sie verwaltete?

Es war wirklich nicht schön, GASS die Baselbieter so neidisch und frustriert auf die gehasste BRUTSCHIN der Halbbrüder hinüber blickten und es einfach nicht glauben CONTI, wie erfolgreich diese war! Nein, scheusslich und die linken Baseler hatten eine diebische Freude daran und zahlten ihre Steuern GERN!

Und so dachte sich Gott, der alte Wechselwähler, er habe dieser BüZa in Liestal lang genug zu gesehen und werde das nächste mal lieber anderes wählen. Aber das Problem am Ganzen ist, auf Gott hört ja schon lange keiner mehr und auch wahlberechtigt ist er nicht, denn sein Hauptwohnsitz liegt natürlich in einem Steuerparadies!

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