Benjamin gegen Martin Plüss. Heute Samstag (20.15) folgt in Freiburg Teil 5 des Bruder-Duells im Playoff-Final zwischen Fribourg-Gottéron und dem SC Bern.
Die Freiburger mit Benjamin Plüss holten sich mit zwei Siegen in Folge zum 2:2 in der Serie das Momentum zurück. Nicht nur für Fribourg, sondern auch für Benjamin Plüss wäre es der erste Meistertitel. Seit Beginn der Karriere stand der «kleine» Plüss stets im Schatten seines zwei Jahre älteren und erfolgreicheren Bruders. Denn Martin spielte vier Jahre in Schweden, gehört zu den Stützen des Nationalteams und konnte den Meisterpokal bereits dreimal (1995 und 1996 mit Kloten, 2010 mit Bern) in die Höhe stemmen. «Benny» dagegen war vorerst als zu wenig talentiert für die NLA bezeichnet worden und absolvierte sein erstes Länderspiel zwölf Jahre nach Martin. Holt Gottéron den Titel, könnte sich die Hierarchie in der Familie Plüss zumindest kurzfristig ändern.
An die familieninternen Duelle haben sich die Plüss-Brüder mittlerweile gewöhnt (Martin: «Das ist nichts Aussergewöhnliches mehr»). Speziell ist einzig, dass beim aktuellen Duell einer der beiden als Schweizer Meister hervorgehen wird. Während ihre beiden Arbeitgeber eine innige Rivalität leben, würden sich die beiden Brüder den Titel gegenseitig gönnen. «Es ist unglaublich schön, dass wir in diesem Final gegeneinander spielen können. Und es zeigt, dass wir beide eine unglaubliche Saison hatten», sagt Benjamin Plüss. Und Martin ergänzt, dass sie trotz Final ganz normal miteinander reden und umgehen würden.
Der Bruderliebe zum Trotz, Meister werden wollen sie beide. Der ehemalige SCB-Meistermacher Kent Ruhnke weiss, wie der SCB mit seinem Leader Martin Plüss das Momentum zurückerobern kann. In seiner Kolumne im «Tages-Anzeiger» führt der gebürtige Kanadier aus: «Den Puck tief in die gegnerische Zone hineinspielen, nachsetzen und so Fehler provozieren. Das mag den Bernern (und ihrem Coach) widerstreben, doch nur so können sie die Freiburger aus ihrer Komfortzone bringen. Und einer der Schlüssel im Playoff ist es, den Gegner dazu zu zwingen, Dinge zu tun, die ihm unangenehm sind.»