In einem spektakulären Romand-Derby verspielt Fribourg-Gottéron eine 3:1-Führung, gewinnt aber gegen Genève-Servette 5:4 nach Penaltyschiessen und darf noch leise auf die Playoffs hoffen.
15 Minuten hatten die Fans in der Freiburger Arena auf den ersten Puckeinwurf warten müssen, weil Servettes Mannschaftscar im Stau stecken geblieben war. Dafür wurde ihnen danach von der ersten Sekunde an ein Spektakel geboten. Allein im ersten Drittel sahen sie sechs Tore, dazu gab es 39 Strafminuten. Die Entscheidung fiel allerdings erst im Penaltyschiessen. PostFinance-Topskorer Marc-Antoine versenkte im zehnten Versuch in dieser Saison bereits seinen sechsten Penalty. Nach Andrej Bykows 2:0 blieb der zweite Punkt in Freiburg, das sich damit noch ganz minime Chancen auf die Playoff-Qualifikation ausrechnen darf.
Wie bereits am Dienstag in Lugano hatte Fribourg eine 3:1-Führung verspielt, war 15 Minuten lang stark aufgetreten. Dann warf sie eine Fünfminuten-Strafe und der folgende Spieldauer-Ausschluss gegen Joel Kwiatkowski völlig aus der Bahn. Der gerade von einer Verletzung zurückgekehrte Kanadier checkte Servettes Kevin Romy so in die Bande, dass der Genfer mit einer Kopfverletzung ausfiel. Der Freiburger Verteidiger wanderte unter die Dusche; das Team von Trainer Gerd Zenhäusern kassierte in der fünfminütigen Unterzahl zwei Gegentore und spiele fortan nur noch mit sechs Verteidigern und drei Ausländern.
Danach kühlten sich die Gemüter etwas ab, doch der Elan Gottérons war gebrochen. Im Mitteldrittel erhöhten Matthew Lombardi und John Fritsche innerhalb 34 Sekunden von 3:3 auf 4:4, beide Teams verpassten aber den K.o.-Schlag. Nach dem neuerlichen Punktverlust muss Fribourg in den letzten beiden Spielen sechs Punkte auf Biel aufholen. Am Samstag spielt Fribourg gleich noch einmal gegen Servette, diesmal in Genf. Für Zündstoff ist auf jeden Fall gesorgt.
Fribourg-Gottéron – Genève-Servette 5:4 (3:3, 1:1, 0:0) n.P.
6218 Zuschauer. – SR Stricker/Wehrli, Dumoulin/Progin. – Tore: 3. (2:30) Pouliot (Schilt) 1:0. 4. (3:28) Mottet 2:0. 5. (4:21) Mercier (Romy, D’Agostini/Ausschluss Gerber!) 2:1. 11. Kamerzin (Granak, Sprunger) 3:1. 16. Loeffel (Lombardi, Tom Pyatt/Ausschluss Kwiatkowski) 3:2. 19. Loeffel (Tom Pyatt/Ausschlüsse Kwiatkowski, Kamerzin) 3:3. 34. (33:16) Lombardi (Vukovic/Ausschluss Alond!) 3:4. 34. (33:50) Fritsche (Kamerzin/Ausschluss Almond) 4:4. – Penaltyschiessen: Pouliot 1:0, Lombardi-; Mauldin -, D’Agostini-; Sprunger-, Rivera-; Bykow 2:0, Almond-. – Strafen: 3mal 2 plus 5 (Kwiatkowski) plus 10 (Kamerzin) Minuten plus Spieldauer (Kwiatkowski) gegen Fribourg, 5mal 2 Minuten gegen Servette. – PostFinance-Topskorer: Pouliot; D’Agostini.
Fribourg-Gottéron: Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Abplanalp, Schilt; Kamerzin, Granak; Huguenin; Mauldin, Pouliot, Vauclair; Fritsche, Dubé, Hasani; Sprunger, Bykow, Mottet; Monnet.
Genève-Servette: Mayer; Vukovic, Iglesias; Antonietti, Mercier; Loeffel, Trutmann; D’Agostini, Romy, Almond; Tom Pyatt, Lombardi, Taylor Pyatt; Rubin, Kast, Jacquemet; Wick, Rivera, Gerber.
Bemerkungen: Fribourg ohne Plüss, Brügger, Helbling (alle verletzt) und Sprukts (überzähliger Ausländer), Servette ohne Bays, Marti, Bezina, Ranger, Rod (alle verletzt) und Picard (überzähliger Ausländer). Timeout Servette (18.). Pfosten-/Lattenschüsse: Bykow (36.), Pouliot (62.); Lombardi (22.). Romy in 15. Minute mit Kopfverletzung ausgeschieden. Servette zwischen der 17. und 19. Minute 1:40 Minute ohne Torhüter (in doppelter Überzahl), Fribourg von 60:23 bis 62:21 ihne Torhüter (in Überzahl). Das Spiel begann mit 15 Minuten Verspätung, weil der Mannschaftsbus von Servette im Stau steckte.