Gotthardstrecke der SBB voraussichtlich Sonntagnacht wieder offen

Die wegen eines Steinschlags seit Mittwoch unterbrochene Gotthard-Bahnlinie wird voraussichtlich in der Nacht auf Montag für den Güterverkehr wieder eingleisig in Betrieb genommen. Läuft alles nach Plan, soll auch der Reiseverkehr ab Montagmorgen wieder Rollen.

Der Felsblock hat eine Grösse von rund 80 Kubikmeter (Bild: sda)

Die wegen eines Steinschlags seit Mittwoch unterbrochene Gotthard-Bahnlinie wird voraussichtlich in der Nacht auf Montag für den Güterverkehr wieder eingleisig in Betrieb genommen. Läuft alles nach Plan, soll auch der Reiseverkehr ab Montagmorgen wieder Rollen.

Die SBB geht davon aus, dass grosse Wassermengen zur Instabilität des Felsens geführt haben, wie das Bahnunternehmen am Donnerstag an einer Pressekonferenz in Gurtnellen bekannt gab.

Am Donnerstagmorgen wurden die Arbeiten zur Hangsicherung aufgenommen. Laut einer Medienmitteilung werden die Felsbrocken in einer zweiten Phase von den Geleisen geräumt, damit diese wieder in Stand gestellt werden können.

Die SBB setze alles daran, um die Strecke für den Güterverkehr in der Nacht von Sonntag auf Montag wieder eingleisig zu öffnen, heisst es weiter. Der Reiseverkehr soll ab Montagmorgen wieder in Betrieb genommen werden.

Die Reisezeit von und nach Süden verlängert sich bis dahin um rund 60 Minuten. Passagieren aus dem Grossraum Basel, Olten, Aarau und Bern, die nach Italien reisen möchten, empfiehlt die SBB, auf die Lötschberg-Simplon-Achse auszuweichen.

Für Reisende aus der Region Zürich und Luzern stehen zwischen Flüelen und Göschenen 16 Ersatzbusse im Einsatz.

Mehr Kapazitäten in Domodossola

Güterzüge werden grossräumig via Lötschberg-Simplon umgeleitet. Die SBB will trotz eingeschränkter Kapazität möglichst viele Güterzüge auf der Nord-Süd-Achse verkehren lassen. Dafür wurden unter anderem die Kapazitäten in Domodossola erhöht und geplante Bauarbeiten auf der Simplonstrecke verschoben.

Am Mittwoch kurz vor 16.30 Uhr hatte ein Felsblock in der Grösse von rund 70 bis 80 Kubikmeter die Gotthard-Bahnstrecke bei Gurtnellen beschädigt. Der Felsabbruch ereignete sich nahe jener Stelle, an der bereits im vergangenen Juni ein Felssturz niedergegangen war. Die im Hang installierten Sensoren hätten einwandfrei funktioniert und rechtzeitig Alarm ausgelöst, so die SBB.

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