Gottschalk führt den Unterhaltungsjournalismus an

„Herausragende Kreativität, Spontaneität und geistreicher Witz“: Thomas Gottschalk ist seit Montagabend offiziell nicht nur Showmaster, sondern auch „Unterhaltungsjournalist des Jahres“.

Gottschalk und die Medien: Eine erfolgreiche Kombination (Archiv) (Bild: sda)

„Herausragende Kreativität, Spontaneität und geistreicher Witz“: Thomas Gottschalk ist seit Montagabend offiziell nicht nur Showmaster, sondern auch „Unterhaltungsjournalist des Jahres“.

Eine mit Journalisten aller Fachrichtungen besetzte Jury des „Medium Magazins“ zeichnete den 61-Jährigen in Berlin mit diesem undotierten Ehrenpreis aus.

Auf der mit gut 100 Teilnehmern eher im kleinen Kreis gehaltenen Feier im Deutschen Historischen Museum in Berlin gab sich Gottschalk selbstironisch.

Mit Blick auf die laufende Quoten-Debatte um seine neue ARD-Show „Gottschalk live“ sagte der Moderator: „Ich nehme diesen Preis gerne an und werde ihn morgen in mein Studio hängen. Die gute Nachricht: Meine Sendung sieht ja eh keiner.“

„Spiegel“-Medienkritiker Stefan Niggemeier erklärte in seiner Laudatio, der 61-Jährige bringe etwas mit, „was rar geworden ist: Fallhöhe“.

„Bin kein Journalist“

Die Auszeichnung an Gottschalk verstehe er zudem „als einen Dank der Journalisten an einen Mann, dem sie nicht nur beste Unterhaltung, sondern auch unendlich viel Stoff für ihre Geschichten zu verdanken haben“. Gottschalk wiederum betonte, was er schon zum Start seiner neuen Sendung erklärt hatte: „Ich bin ja gar kein Journalist.“

Gottschalk hatte Anfang Dezember durch seine 151. und zugleich letzte Sendung der ZDF-Show „Wetten, dass…?“ geführt. Er trat zurück, nachdem sich Anfang 2011 ein Kandidat schwer verletzte. Seit diesem Jahr moderiert die TV-Legende werktags vor der „Tagesschau“ im Sender ARD seine neue Sendung – ohne Wetten, aber wie gewohnt mit prominenten Gästen.

FAS-Redaktoren werden Journalisten des Jahres

Von ihren Kollegen als „Journalisten des Jahres“ ausgezeichnet wurden die Autoren Eckart Lohse und Markus Wehner. Die Jury würdigte die Redaktoren der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) für „akribische und unbestechliche Berliner Politikbeobachtung“.

Beide hatten eine Biografie über den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) veröffentlicht. Ihre Recherchen hätten zu einer tiefgründigen, kritischen Analyse von Person und Politik geführt.

Wolfgang Blau von „Zeit Online“ nahm den Preis als „Chefredaktor des Jahres“ entgegen. Als bester Chefredaktor einer Regionalzeitung wurde indes Christian Lindner von der „Rhein Zeitung“ geehrt.

Der 90-jährige Autor und Dokumentarfilmer Georg Stefan Troller erhielt wiederum den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Diese ebenso undotierte Auszeichnung wird seit 2004 verliehen.

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