Kritik der Geschäftsprüfungskommission (GPK) an der Führung des Historischen Museums Basel (HMB) hat am Mittwoch im Grossen Rat erneut zu reden gegeben. Das HMB sei «offensichtlich zu grosse Risiken eingegangen», sagte Regierungspräsident Guy Morin, während bürgerliche Politiker mehr Kontrolle forderten.
Anlass zur Diskussion der Kritik an der Führung des HMB durch das Präsidialdepartement war der GPK-Jahresbericht. Bürgerliche warfen dem Departement des Grünen Morin «Versagen» (SVP) und ein «Debakel» (LDP) vor. Die SP konterte mit Dank für gründliche Aufarbeitung der Vorfälle und kritisierte unnötigen Medienwirbel und Profilierungen.
Morin verwies auf die Gesetzesgrundlage. Diese gebe den Museen absichtlich mehr Spielraum als normalen Dienststellen.
Ohne Spielraum wären grosse Sonderausstellungen wie etwa die Tutanchamun-Schau oder die Van-Gogh-Ausstellung nicht möglich, weil Museen Verpflichtungen eingehen müssten, lange bevor die Finanzierung steht. Ein neues Controlling soll den Museen künftig mehr Sicherheit bringen, stellte Morin in Aussicht.
Aufsichtspflicht vernachlässigt
Die GPK hatte in ihrem im Juni präsentierten Jahresbericht der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement vorgeworfen, der Aufsichtspflicht nicht zur Genüge nachgekommen zu sein. Führung, Steuerung und Kontrolle der Museen durch die Abteilungsleitung sei ungenügend gewesen, hiess es zum Historischen Museum Basel (HMB) sowie zum Museum der Kulturen (MKB).
Vor Jahresfrist hatte die HMB-Direktorin das Haus überraschend verlassen. Später wurde bekannt, dass das Museum das Jahr 2015 mit einem Defizit von 745’000 Franken abgeschlossen hatte. Die Geschäftsleitung des HMB hatte laut GPK unter der früheren Direktorin nicht mehr funktioniert.