Im Zuge der Ermittlungen zum Tod des früheren Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat haben Ermittler mit der Öffnung von dessen Grabkammer begonnen. Palästinensische Mitarbeiter müssen in den kommenden Tagen Zement und Steine von der Ruhestätte in Ramallah im Westjordanland abtragen.
Sobald man auf die Erdschicht stosse, die den Leichnam Arafats bedeckt, würden dann die französischen Richter, die Experten des Radiophysik-Instituts des Lausanner Universitätsspitals (CHUV) sowie russische Ermittler zum Einsatz kommen, hiess es aus dem Umfeld der Familie des 2004 Verstorbenen.
Der derzeitige Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Sonntag für die Exhumierung seines Amtsvorgängers ausgesprochen, um dessen „mysteriöses Ableben“ aufzuklären. Am Montag wurde das Gelände dann für Besucher geschlossen, wie der Vorsitzende der palästinensischen Untersuchungskommission zum Tod von Arafat, Taufik Tiraui, sagte.
Arafats Witwe Suha hatte im Juli in Frankreich Anzeige gegen Unbekannt wegen Ermordung ihres Mannes erstattet. Arafat war unter bis heute ungeklärten Umständen in einem Militärspital bei Paris gestorben.
Anfang Juli hatten die CHUV-Experten des Radiophysik-Instituts aus Lausanne mitgeteilt, sie hätten an persönlichen Gegenständen Arafats eine erhebliche Konzentration des hochgiftigen Stoffs Polonium nachgewiesen. Die Palästinenser verdächtigen Israel seit Jahren, Arafat ermordet zu haben, was Israel zurückweist.